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Trauriger Rekord: Seit 20 Jahren steigt erstmals die Zahl der arbeitenden Kinder

Terres des hommes hat im vergangenen Jahr 168 neue Projekte ins Leben gerufen. / Foto: Schweer

268 Projekte in 42 Ländern weltweit: Terres des hommes hatte im Jahr 2021 viel zu tun. Die Spendenbereitschaft der Menschen habe sich in diesen schwierigen Zeiten erhöht und auch für das Hilfswerk habe sich der Fokus auf die aktuellen Krisen in der Welt wie etwa der Ukraine-Krieg oder die Pandemie verschoben.

Dem Kinderhilfswerk Terres des hommes standen im Jahr 2021 knapp 41,75 Millionen Euro für den Kampf für Kinderrechte zur Verfügung. Ein Löwenanteil von rund 47 Prozent des Geldes stammt aus der Kofinanzierung von Bundesministerien und Kommunen, aber auch fast genauso viele Spendeneinnahmen in Höhe von knapp 19,43 Millionen Euro erhielt das Hilfswerk.

Klare Stellung zum Ukraine-Krieg

Seit Februar ist die Organisation mit 16 Projekten in der Ukraine und ihren Grenzgebieten vor Ort. „Mit dem Überfall auf die Ukraine nehmen wir keine neutrale Stellung ein. Wir stehen an der Seite der Kinder und Jugendlichen, die unter dem Krieg leiden“, so Joshua Hofert, Kommunikationsvorstand. Innerhalb kürzester Zeit gehörten medizinische Hilfstransporte an Krankenhäuser und andere Einrichtungen zur Tagesordnung. „Mit der Lieferungen von Medikamenten und Hilfsmitteln sollten vorerst die physischen Leiden der Betroffenen behandelt werden.“ Doch auch die Behandlung der vom Krieg ausgehenden psychische Belastungen der Kinder werde als Langzeitziel anvisiert. „Durch 14 Projekte wird die psychosoziale Hilfe durch beispielsweise sichere Räume und Therapiemaßnahmen für Kinder und Jugendliche gewährleistet“, erklärt Hofert. Das Sondervermögen zur Stärkung der Bundeswehr sei nur ein erster Schritt. „Wir brauchen mindestens dieselbe Summe für zivile, nichtmilitärische Zwecke.“

Jetzt schon 4,5 Millionen Euro Spenden für die Ukraine

„Wir treten einer nie dagewesenen Lage von Krisen entgegen, die sich gegenseitig bedingen. Daher wird unsere Arbeit mehr denn je gebraucht – Das spiegelt sich auch in der Spendenbereitschaft wieder“, lobt Hofert. Die Gesamtspenden konnten von 17,94 Millionen Euro im Jahr 2020 auf 19,43 Millionen im Jahr 2021 gesteigert werden, also gut 8 Prozent. „Wir rechnen mit einem deutlich höheren Ergebnis für das Jahr 2022.“ Alleine für die Ukraine-Krise seien inzwischen 4,5 Millionen Euro Spendengelder zusammengekommen.

Nicht nur die Ukrainekrise macht der Organisation zu schaffen

Angesichts des fatalen Zusammenspiels von Kriegen, den Folgen der Covid-19-Pandemie, den Auswirkungen des Klimawandels und der sich zuspitzenden weltweiten Hungerkatastrophen stehe die internationale Gemeinschaft vor riesigen Herausforderungen. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft weiter auseinander: „So wie die Zahl der Reichen während der Covid-19-Pandemie weiter deutlich gestiegen ist, steigt auch die Zahl der Ärmsten und Verwundbarsten, die am stärksten unter der Systemkrise leiden.“ In Ländern in ganz Afrika verschärfe sich die Lage durch die weltweit ökonomische Ungleichheit zunehmend. Zivile Konflikte, Lebensmittelknappheit und mangelhafte agrarpolitische Perspektiven plagen große Teile des Kontinents.

Kinderarbeit nimmt das erste Mal seit 20 Jahren wieder zu

„Während bei uns die Pandemie in der öffentlichen Wahrnehmung deutlich in den Hintergrund getreten ist, leiden weltweit Kinder und arme Familien nach wie vor unter den Folgen von Lockdowns und dadurch bedingter Arbeitslosigkeit“, erklärt Hofert. Das habe dazu geführt, dass die Zahl der arbeitenden Kinder erstmals seit 20 Jahren gestiegen sei: Etwa 160 Millionen Kinder arbeiteten 2021, um zu überleben und ihre Familien zu unterstützen. Auch die Anzahl der extrem armen Kinder, die pro Kopf und Tag weniger als 1,90 Dollar zum Leben haben, ist mit 150 Millionen Kindern auf einem Rekordhoch.


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Chantal Schweer
Chantal Schweer
Chantal Schweer ist seit dem Frühjahr 2022 im Team der Hasepost und unterstützt die Redaktion als Praktikantin.

  

   

 

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