Zweimal täglich ist Osnabrück für ein paar Minuten “ICE Halt”, denn dann hält planmäßig ein ICE-Schnellzug in der Hasestadt. Doch nach gängiger Definition ist Osnabrück damit allenfalls ein ICE Haltepunkt light und kein Bestandteil des ICE-Netzes.
Es gibt allerdings schon seit mehr als zehn Jahren einen ICE, der den Namen der Hasestadt trägt, doch der birgt ein grausames Geheimnis, denn er zog den Unglückszug von Eschede.
Bis 2030, so das 2015 vorgestellte Fernverkehrskonzept der Deutschen Bahn, soll sich der Status des Hauptbahnhofs Osnabrück endlich ändern. Dann, so jedenfalls die Planung, wird Osnabrück ein vollwertiger Teil des ICE-Netzes der DB AG sein.
Bis dahin bleibt es dabei, dass Osnabrück auf den Verkehrsachsen zwischen Hamburg und dem Ruhrgebiet und Amsterdam und Berlin, nur eine Haltstation für Intercityzüge ist.
ICE der ersten Generation am Ende seiner Karriere
Wenn es denn irgendwann soweit ist, werden die zwischen 1989 und 1993 angeschafften Triebzüge vom Typ 401 (ICE 1) vermutlich längst ausgemustert oder Ausstellungsstücke in Eisenbahnmuseen sein. Unter den dann historischen ICE-Zügen der ersten generation wird auch der Triebkopf mit der Nummer 401 051-8 sein, der seit dem 19.06.2003 den Namen der Hasestadt trägt.
ICE “Osnabrück”: Was vom Unglückszug von Eschede übrig blieb
Der Triebkopf, der inzwischen den Namen Osnabrück trägt, hat ein trauriges Schicksal hinter sich. Zusammen mit dem Schwestertriebkopf mit der Nummer 401 551-7, beförderte er am am 3. Juni 1998 auf der Bahnstrecke Hannover–Hamburg den ICE 884 „Wilhelm Conrad Röntgen“, bis es in Höhe der Gemeinde Eschede zu einer Entgleisung kam.
Es war das bislang schwerste Zugunglück in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland sowie aller Hochgeschwindigkeitszüge weltweit.
Während der vordere Triebkopf zusammen mit dem Triebfahrzeugführer noch Kilometer unversehrt weiter fuhr, bis er automatisch gestoppt wurde, starben 101 Menschen in den Trümmern der zurückgebliebenen Waggons, 88 wurden schwer verletzt.
Der Lokführer erfuhr erst per Funk, dass hinter ihm der Zug abgerissen und entgleist war.
Nur der vordere Triebkopf blieb erhalten. Bis auf einen einzelnen Waggon, der später für Übungszwecke zerlegt wurde, und dem hinteren Triebkopf, der später als Ersatzteilspender diente, wurde der gesamte Rest des Zuges zerstört. Triebkopf 401 051-8 kam wieder zum Einsatz, um einen bei einem anderen Zugunglück zerstörten Triebkopf zu ersetzen.
Hier alle weiteren total unnützen Osnabrücker Fakten.