Im fahrenden OP-Saal wird am 19. August am Marienhospital Osnabrück über die Gefahren und Behandlungsmöglichkeiten einer Bauchschlagadererweiterung aufgeklärt. / Foto: Aortic tour
Ein fahrender Trainings-OP-Saal mit einem Labor macht am Donnerstag (18. August) und Freitag (19. August) am Marienhospital Osnabrück (MHO) der Niels-Stensen-Kliniken Halt. Chefarzt Prof. Dr. Jörg Heckenkamp, Direktor des Zentrums für Gefäßchirurgie, simuliert am Freitag zwischen 12:30 und 14 Uhr eine Operation der Bauschlagader.
„Eine zu spät erkannte Bauchschlagadererweiterung kann schwere Folgen haben“, sagt Prof. Dr. Jörg Heckenkamp. Deshalb ruft er dazu auf, sich mit der Krankheit zu befassen und eine entsprechende Vorsorge zu treffen. Für Männer über 65 Jahren gebe es seit 2018 die Möglichkeit eines einmaligen Ultraschall-Screenings im Rahmen der offiziellen Früherkennungsuntersuchungen, für Frauen aber offiziell noch immer nicht. Und das, obwohl das Bauchaortenaneurysma bei Frauen gefährlicher sei als bei Männern. Denn deren Wandstruktur der Schlagaderwand sei anders beschaffen und entsprechend häufiger komme es zu Rissen. Ultraschalluntersuchungen seien bei fast jedem Hausarzt möglich. „Sie könnten Leben retten“, betont der Mediziner.
Bauchaortenaneurysma entwickelt sich symptomfrei
Ein Bauchaortenaneurysma entwickele sich absolut symptomfrei, so der Chefarzt. „Die Betroffenen merken also rein gar nichts davon.“ Bei sehr schlanken Personen lasse sich das Bauchaortenaneurysma häufig ertasten oder sogar an dessen Puls erkennen. Meistens aber werde es zufällig festgestellt. Neben einer erblichen Komponente gehöre Nikotinkonsum zu den Risikofaktoren eines Bauchaortenaneurysmas, ebenso Bluthochdruck oder Herzkreislauferkrankungen.
Operationen werden laut Heckenkamp meistens per „Schlüsselloch-OP“ realisiert. Den Patienten werde eine beschichtete Stentprothese durch die Leistenschlagader implantiert. Diese schonenden und modernen Techniken müssten speziell trainiert werden. Ärzte werden auf dem LKW die Aorteneingriffe am Donnerstag trainieren können.
Interessierte können sich am Freitag zwischen 12:30 und 14 Uhr kostenlos über die Früherkennung einer gefährlichen Bauchschlagadererweiterung und deren Behandlung informieren. Eine Anmeldung per Mail oder telefonisch unter 0541/326-4280 ist erforderlich.