HASEPOST
 
HASEPOST

„Tippen tötet“ – Neue Kampagne auf Städte-Tour in Osnabrück

Die neue „Tippen tötet“-Kampagne, gehalten von (v.l.) Landtagsabgeortneter Frank Henning (SPD), Polizistin Vera Beckmann und Werner Siefker, Geschäftsführer der Osnabrücker Verkehrswacht. / Foto: Jannis Brunsmann

Die Verkehrssicherheitskampagne „Tippen tötet“ geht mit neuen Motiven in ganz Niedersachsen in die nächste Runde. Nun stehen neben Autofahrern auch Radfahrer und Fußgänger, die im Straßenverkehr das Handy benutzen, im Fokus. Osnabrück ist der vierte Halt einer Sieben-Städte-Tour, bei der auf das Thema aufmerksam gemacht werden soll.

„Tippen tötet“ ist das Motto der Verkehrssicherheitskampagne der Landesverkehrswacht Niedersachsen in Zusammenarbeit mit der Polizei. 2014 startete die Kampagne und erfreut sich laut großer Bekanntheit. „Wenn man willkürlich Leute auf der Straße fragt, ob sie die „Tippen tötet“-Plakate kennen, dann sagen die meisten „ja“, berichtet Roman Mölling, Pressesprecher der Landesverkehrswacht. Nun startet die Kampagne mit neuen Motiven in die nächste Runde. Zum Auftakt der Kampagne veranstaltet die Landesverkehrswacht eine Sieben-Städte-Tour in Niedersachsen, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Osnabrück ist nach Hannover, Lüneburg und Oldenburg der vierte Halt der Tour.

Unfall-Zahlen steigen

Eine Untersuchung aus dem Jahr 2019 zeige, dass 50 Prozent aller Autofahrer das Handy beim Fahren ohne Freisprechanlage benutzt. Außerdem steigt, laut Roman Mölling, die Zahl der Unfälle mit Baumkollision: „Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Baumkollisionen in Niedersachsen um 80 Prozent gestiegen. Schönstes Wetter, gerade Straße – am Baum getötet. Natürlich kann man da von Müdigkeit ausgehen, aber Ablenkung wird da auch eine große Rolle spielen.“ Ab sofort stehen auch junge Fahrer verstärkt im Blickfeld der Aktion. Im Jahr 2019 waren 43 der 120 bei Baumunfällen verstorbenen Menschen zwischen 18 und 24 Jahre alt.

Nicht nur Autofahrer im Fokus

In der neuen Kampagne stehen nicht – wie bisher – nur Autofahrer, sondern auch Fußgänger und Radfahrer. „Es ist auffallend wie viele Radfahrer mit Kopfhörern fahren“, berichtet Vera Beckmann, Polizistin und Mitglied des Präventionsteams in Osnabrück. „Die können die Warnsignale nicht hören. Man schaut auf die Straße und sieht: Es ist kaum jemand unter 20 ohne Kopfhörer unterwegs.“ Auch Fußgänger sollen mit der Kampagne angesprochen werden. „So viele Menschen laufen mit dem Kopf nach unten durch die Gegend,  während sie auf ihren Handys tippen, und realisieren nicht wenn eine Gefahr auf sie zukommt“, erklärt Roman Mölling.

Keine Unterstützung der Stadt Osnabrück

„Die Stadt Osnabrück unterstütz uns nicht bei der Aktion“, erklärt Roman Mölling. Der Grund ist ihm allerdings unschlüssig: „Als Hauptgrund wurde „Ablenkung im Straßenverkehr durch die Banner und Plakate“ genannt. Deswegen dürfen wir die Banner nicht im Stadtbereich aufhängen. Allerdings gibt es auch Werbetafeln an manchen Straßen. Das ist mir nicht schlüssig.“ Andere angegebene Gründe, wie zum Beispiel Denkmalschutz, seien nachvollziehbarer: „Wenn etwas Denkmalschutz ist, dann ist es Denkmalschutz – das muss sein.“ Für eine zukünftige Zusammenarbeit mit der Stadt ist die Verkehrswacht weiterhin offen. „Wir können gerne zusammen mit der Stadt nach geeigneten Plätzen für die Banner suchen“, erklärt Werner Siefker, Geschäftsführer der Verkehrswacht Osnabrück. Im Landkreis dürften die Plakate und Banner aufgehängt werden.

Insgesamt besteht die neue Kampagne zum Start aus jeweils 40 neuen Spannbändern und Plakaten sowie 150 Spannbändern innerorts. 300 Plakate werden für Aktionen und Veranstaltungen genutzt. Aber auch 5.000 Auto-Dufterfrischer und 15.000 Handydesinfektionstücher – jeweils mit „Tippen tötet“-Motiv – werden verteilt.


Liebe Leserin und lieber Leser, an dieser Stelle zeigen wir Ihnen künftig regelmäßig unsere eigene Kommentarfunktion an. Sie wird zukünftig die Kommentarfunktion auf Facebook ersetzen und ermöglicht es auch Leserinnen und Lesern, die Facebook nicht nutzen, aktiv zu kommentieren. FÜr die Nutzung setzen wir ein Login mit einem Google-Account voraus.

Diese Kommentarfunktion befindet sich derzeit noch im Testbetrieb. Wir bitten um Verständnis, wenn zu Beginn noch nicht alles so läuft, wie es sollte.

 
Jannis Brunsmann
Jannis Brunsmann
Jannis Brunsmann studiert Medienkommunikation (Journalismus und PR) und unterstützt die Redaktion im Rahmen eines Praktikums.

  

   

 

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion