Angesichts steigender Auslastungszahlen in den deutschen Tierheimen warnt der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes vor einer drohenden Überbelastung von Personal und Einrichtungen. Die gegenwärtige Lage der Tierheime sei “so dramatisch wie nie zuvor”, mit einem Investitionsstau von 160 Millionen Euro und einem geschätzten Bedarf von 200 Millionen Euro.
Steigende Auslastung und finanzielle Belastung in Tierheimen
Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, warnt angesichts steigender Belegungszahlen in deutschen Tierheimen vor einer Überlastung von Personal und Einrichtung. Er sagte gegenüber dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (RND): “Die Lage der Tierheime ist so dramatisch wie nie zuvor.” Einer RND-Umfrage zufolge schätzen drei von vier Einrichtungen ihre Auslastung mindestens als hoch ein. Es wurde festgestellt, dass 80 Prozent der Tierheime Hunde von Privatpersonen nur noch eingeschränkt über Wartelisten aufnehmen können, und bei Katzen beträgt diese Zahl mehr als 60 Prozent.
Finanzielle Herausforderungen und Investitionsbedarf
Neben dem Kapazitätsproblem kämpfen viele Tierheime auch mit finanziellen Belastungen. Schröder beziffert den Investitionsstau in den Tierheimen des Tierschutzbundes auf 160 Millionen Euro und schätzt den gesamten Bedarf auf gut 200 Millionen Euro. Besonders herausfordernd für die Tierheime ist die Versorgung von Hunden mit Verhaltensproblemen. “Ich habe ganz andere Ansprüche an Gebäude und Personal. Ich brauche Freilauf, ich brauche ausreichend große Gehege, ich brauche viel mehr und gut geschultes Personal, um die Tiere auch wirklich so zu halten, dass sie vermittelbar sind oder vermittelbar werden”, sagte Schröder.
Forderungen zur Entlastung
Schröder kritisiert, dass die Anforderungen an die Tierheime gestiegen sind, ohne dass es Unterstützung gibt, sie zu bewältigen. Er fordert daher die Einstellung des Online-Handels mit Tieren, eine Pflicht zur Kennzeichnung und Registrierung von Heimtieren und einen Sachkundenachweis für Tierhalter. “Wichtig ist, dass wir klarstellen, dass nicht jeder irgendwo ein Tier kaufen darf und das dann ohne jede Beratung, ohne jede Sachkunde”, sagte der Verbandschef. Solche Maßnahmen könnten dazu beitragen, die derzeitige Lage der deutschen Tierheime zu entlasten.
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