Miguel López, CEO von Thyssenkrupp, drängt auf ein schnelleres Tempo in der Förderung der Wasserstoffwirtschaft vom politischen Sektor. Er betont die Notwendigkeit, sich auf große Umweltverschmutzer zu konzentrieren und mahnt vor dem Aufstieg von Parteien, die die grüne Transformation ablehnen.
Forderung nach beschleunigter Wasserstoff-Förderung
Miguel López, der Chef von Thyssenkrupp, appelliert an die Politik für eine raschere Förderung der Wasserstoffwirtschaft. “Wir müssen jetzt viel schneller werden”, sagte er der “Süddeutschen Zeitung”. Als positives Beispiel nannte er den “Inflation Reduction Act” in den USA, durch den Fördermaßnahmen schneller eingeleitet werden können.
Thyssenkrupps Tochtergesellschaft Nucera stellt Elektrolyseure zur Produktion von “klimafreundlichem” Wasserstoff her. Allerdings zögern einige Abnehmer mit ihren Bestellungen, da die Höhe der Förderung noch ungewiss ist. Des Weiteren benötigt auch die Stahlsparte des Unternehmens zukünftig große Mengen grünen Wasserstoffs: “Das Ausschreibungsverfahren für den Wasserstoffbezug läuft noch”, so López. “Das Interesse der Anbieter ist groß.”
Warnung vor klimakritischen Parteien
López mahnte auch vor der wachsenden Prominenz von Parteien, die eine kritische Haltung zum Klimaschutz einnehmen. “Es sollte uns sehr beunruhigen, wenn Parteien in den Vordergrund treten, die explizit gegen die grüne Transformation sind”, sagte er. Er sprach auch über die neue Ampel-Regierung und räumte ein, dass es darüber Kontroversen gibt. Die Regierung hob er dennoch hervor für ihr Engagement in Bezug auf die grüne Industrie.
Konzentration auf große Verschmutzer
Der Vorstandsvorsitzende, der das Unternehmen seit über einem Jahr leitet, schlägt vor, dass sich die Politik zunächst auf die größten Umweltsünder wie die Stahlindustrie konzentrieren soll. “Wenn wir in Duisburg einen Hochofen durch eine klimafreundliche Anlage ersetzen, dann senkt das den Ausstoß an Treibhausgasen in Deutschland um 0,5 Prozent”, erklärte er. Ein schnellerer Umstieg im Industriesektor sei effizienter als kleinere Maßnahmen wie das Verbot von Verbrennungsmotoren oder das Gesetz zum Heizungsaustausch. “Gebäude sind natürlich ein wichtiger Faktor bei den Emissionen, aber es ist effizienter und vermutlich auch politisch verträglicher, mit den großen Brocken in der Industrie zu beginnen”, sagte er.
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