„Jeglicher Verkauf von Reisen ist gestoppt“ erklärt der älteste Touristikkonzern auf seiner Website, während die deutsche Tochtergesellschaft Condor ihren Pressebereich komplett abgeschaltet hat. Noch sind die deutschen Töchter des britischen Reisekonzerns ausdrücklich allerdings „nicht“ von der fortschreitenden Insolvenz der Firmengruppe betroffen.
„Möglicherweise“ sei das Reiseunternehmen Thomas Cook allerdings gezwungen, so die am frühen Montagmorgen online gestellten Hinweise an die deutschen Kunden, für weitere Gesellschaften einen Insolvenzantrag zu stellen.
Kunden sollen nicht selbst bei Thomas Cook anrufen
Kunden des Unternehmens, zu dem auch Marken wie Bucher Reisen und Öger Tours gehören, werden von Thomas Cook ausdrücklich gebeten nicht selbst in den CallCentern des Unternehmens anzurufen, man werde Kunden mit Abreisedatum 23. und 24. September kontaktieren, so das Reiseunternehmen.
In der Nacht hatte die britische Flugbehörde die Einstellung der Geschäfte und die Streichung aller Flüge angekündigt. Bereits seit Tagen kursierten Nachrichten, dass die britischen Behörden auch eine Rückholaktion für Urlauber planen, falls eine Rettung des Konzerns nicht möglich sei. Für den Weiterbetrieb der ehemaligen Lufthansa-Tochter Condor soll ein Überbrückungskredit bei der Bundesregierung beantragt worden sein.
FMO wäre von Condor-Pleite nicht direkt betroffen
Nach der Germania-Pleite zu Jahresbeginn droht die zweite Airline vom deutschen Markt zu verschwinden. Der Osnabrücker Hausflughafen wäre nicht direkt von einer möglichen Condor-Pleite betroffen, er gehört bereits seit längerem nicht mehr zu den Zielen des inzwischen in britischem Besitz befindlichen Unternehmens. Tickets für Flüge mit anderen Airlines wurden von Thomas Cook aber auch von und nach Münster/Osnabrück verkauft.
Condor: Erster Linienflug ab FMO 1964
Die Condor hat jedoch einen festen Platz in der Geschichte des FMO: Am 17. August 1964 eröffnete eine Maschine der Condor Flugdienst GmbH vom „Flughafen Münster-Greven“ den Schritt in den Tourismusflugverkehr vor den Toren der Stadt Osnabrück.
Die erste Condor-Maschine hatte allerdings nur sieben Sitzplätze und machte als Zubringer nur bei Bedarf eine Zwischenlandung zwischen ihren regulären Zielen Hannover Langenhagen und Düsseldorf Lohausen, von wo es mit größeren Condor Jets, darunter zeitweise sogar Boeing Jumbos vom Typ 747,. in alle Welt ging.