Das Theaterstück „Istanbul“ am Theater Osnabrück, inszeniert von „Tatort“-Star Roland Riebeling, erzählt mit 13 Songs der türkischen Pop-Ikone Sezen Aksu eine berührende Geschichte über Migration und Heimat.
Immersive Inszenierung mit Bühnenplätzen
In einer immersiven Inszenierung, bei der das Publikum unter anderem direkt auf der Bühne Platz nimmt und Chai sowie Baklava serviert werden, wird eine Gastarbeitergeschichte mit umgekehrten Vorzeichen erzählt: Das Wirtschaftswunder findet in der Türkei statt, Deutsche reisen dorthin, um Arbeit zu finden.
In zwei kurzweiligen Stunden begleiten die Zuschauerinnen und Zuschauer den deutschen Gastarbeiter Klaus Gruber, der seine Heimat verlässt, um in Istanbul ein neues Leben aufzubauen. Die tragikomische Handlung ist durch die Musik von Sezen Aksu emotional aufgeladen, die sowohl auf Deutsch als auch auf Türkisch von Sehnsüchten und Hoffnungen erzählt. Besonders hervorzuheben ist die vierköpfige Band, die mit ihrer Musik das türkische Lebensgefühl zwischen Melancholie und Schönheit einfängt.
Gemeinsame Feier des deutsch-türkischen Zusammenlebens
Schauspielerisch begeistert vor allem Dennis Herrmann als Klaus Gruber, der nicht nur mit seinem Schauspiel, sondern auch mit seinen türkischen Gesangseinlagen überzeugt. Auch Manuel Karadeniz als Sohn Deniz und Laila Richter als Luise Gruber liefern großartige Leistungen ab, während Sascha Maria Icks und Ismail Deniz ihre Rollen ebenfalls voll ausfüllen.
Zum Schluss, wenn der Tarkan-Hit „Simarik“ erklingt, wird aus der Aufführung eine gemeinsame Feier des deutsch-türkischen Zusammenlebens. „Istanbul“ ist ein berührender, völkerverbindender Theaterabend, der ein bunt gemischtes Publikum zusammenbringt und zeigt, wie wertvoll gegenseitiges Verständnis und Respekt sein können.