Mit der Premiere von „Alice im Wunderland“ hat das Theater Osnabrück am Sonntag (24. November) einen zauberhaften Start in die Vorweihnachtszeit hingelegt. Das Familienstück von Jan Bodinus nach der Vorlage von Lewis Carroll begeisterte das ausverkaufte Haus mit einer bunten Mischung aus fantasievollen Kostümen, technischer Raffinesse und einem spielfreudigen Ensemble. Unter der Regie von Marcelo Diaz wird der Klassiker zu einem farbenfrohen Bühnenereignis, das sowohl Kinder als auch Erwachsene mitreißt.
Eine Bühne voller Magie
Das Bühnenbild und die Kostüme von Anja Fuhrmann entführen das Publikum in eine Traumwelt, die vor Fantasie sprüht. Die Reise ins Wunderland beginnt in der Küche von Cecilia, wo Alice dem weißen Kaninchen in dessen Bau folgt. Mithilfe von Videotechnik fällt Alice nicht nur in ein magisches Loch, sondern schrumpft, wächst oder schwimmt sogar in einer Teetasse durch ein Tränenmeer. Diese technische Raffinesse verleiht der Inszenierung eine besondere Dynamik, während die wandelbaren Bühnenbilder und überdimensionierten Requisiten – wie der riesige Pilz der Raupe oder die gewaltige Teetafel des Hutmachers – das Wunderland lebendig werden lassen.
Ein spielfreudiges Ensemble
Sonja Giesecke überzeugt als Alice mit natürlichem Charme und unermüdlicher Neugier, während Amaru Albancando als quirliges weißes Kaninchen für Tempo und Humor sorgt. Monika Vivell brilliert in ihrer Dreifachrolle als Cecilia, Blumenkönigin und schachfigurenhafte Herzkönigin – eine Darstellung voller Präsenz und Spiellust. Besonders hervorzuheben ist auch die Wandelbarkeit von Cora Kneisz, die mit viel Witz und stimmlicher Präzision zwischen Suppenschildkröte, Grinsekatze und Schlafmaus hin und her wechselt. Emil Schwarz und Saba Baghaei ergänzen das Ensemble mit ebenso facettenreichen Darstellungen, etwa als Hutmacher, Märzhase oder Spielkarte.
Musik, die ins Ohr geht
Ein weiterer Glanzpunkt der Inszenierung ist die Musik von Jannis Kafka, die stimmungsvoll die Handlung untermalt und Atmosphäre schafft. Die eingängigen Songs bringen Schwung und Gefühl auf die Bühne, ohne die Jüngeren im Publikum zu überfordern.
Ein Erlebnis für Groß und Klein
Mit „Alice im Wunderland“ beweist das Theater Osnabrück, dass es nicht nur die klassische Schauspiel- und Opernwelt beherrscht, sondern auch mit wandelbaren Bühnenbildern und farbenfrohen Inszenierungen im Bereich des Familientheaters punkten kann. Die fantasievolle Umsetzung des Stoffes lädt nicht nur Kinder zum Staunen ein, sondern bietet auch Erwachsenen viele liebevoll gestaltete Details, die ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern. Mit dieser gelungenen Premiere wird das Stück sicher zum Highlight für viele Osnabrücker Schülerinnen und Schüler in der Weihnachtszeit. Ein Besuch im Wunderland lohnt sich für die ganze Familie!