[Update 18:30] Während die von uns bereits am frühen Morgen angefragte Pressestelle der US-Airforce schweigt, verbreitet die dpa über diverse Medien eine beruhigende Nachricht des Nordhorner Standortkommandanten Major Hanjo Neue.
Er schließt die Verwendung uranhaltiger Übungsmunition aus, weil diese Verboten sei… Zitat: „Unser Platz hat genau wie jeder andere deutsche Übungsplatz ein Verbot dieser Munitionsart. Das ist nicht zulässig.“
Obwohl technisch eigentlich schon veraltet, haben die USA vor einigen Wochen mehrere Kampfflugzeuge vom Typ A10 Thunderbolt II nach Spangdahlem in Rheinland-Pfalz verlegt. Kritiker werfen der NATO vor, damit eine weitere Eskalation des Konflikts um die Ukraine zu provozieren. Nun tauchen die martialisch wirkenden Kampfjets auch im Luftraum über Osnabrück auf.
Die aus den 70er Jahren stammenden Flugzeuge tragen den Spitznamen „Warthog“ (Warzenschwein) und sind spezialisiert auf die Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen. Die Bordkanone kann bis zu 70 Schuss panzerbrechender Munition pro Sekunde abfeuern.
2001 dementierte das Pentagon Tests mit Uran-Munition
Um auch stärksten Stahl zu durchbrechen, besteht die Munition aus abgereichertem Uran. Der Einsatz dieser Munition gilt als Kritikern zufolge als eine der Hauptursachen für Krebserkrankungen bei Kindern und Neugeborenen im Umfeld der Einsatzgebiete. Auch zahlreiche Erkrankungen bei Angehörigen von Nato-Armeen stehen in Veracht durch Uran-Munition ausgelöst worden zu sein.
Bereits 2001 gab es Berichte über Tests mit Uran-Munition in Nordhorn, diese wurden jedoch von einer Sprecherin der US-Luftwaffe zurückgewiesen.
1988 stürzte ein „Warzenschwein“ über der Stadt Remscheid ab
Noch zu Zeiten des Kalten Krieges stürzte im Dezember 1988 ein Flugzeug dieses Typs über der Stadt Remscheid ab. Es gehörte zu einer in Großbritanien stationierten Einheit, die im Rahmen eines Manövers über dichtbesiedeltem Gebiet Tiefflüge übte. Anwohner der Absturzstelle bringen zahlreiche Krebsfälle in Zusammenhang mit dem Absturz, Wissenschaftler bestreiten jedoch einen Zusammenhang.
Aktuelle Waffentests unweit von Osnabrück auf YouTube
Obwohl die Flugzeuge in Süddeutschland stationiert wurden und den USA in menschenleeren Wüsten großflächige Übungsplätze zur Verfügung stehen, wurden die umstrittenen „Panzerknacker“ vergangene Woche von einem niederländischen „Plane-Spotter“ über dem Übungsgelände „Nordhorn-Range“ bei Waffentests gefilmt. Der Übungsplatz liegt etwa 60km Luftlinie von Osnabrück und 8km vom Kernkraftwerk Lingen entfernt.
HP, Video: YouTube
Kommentarfunktion ist geschlossen.