Mit dem ersten Schuss – einer Platzpatrone – begann am Dienstagabend um 22:50 Uhr in der Bahnhofshalle des hannoverschen Hauptbahnhofs eine großangelegte Übung der Bundespolizei unter der Beteiligung der Polizeidirektion Hannover, des Landeskriminalamtes Niedersachsen, der Feuerwehr und des Rettungsdienstes Hannover sowie mit Unterstützung der Deutschen Bahn AG.

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Letztendlich beteiligten sich rund 900 Einsatzkräfte unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen an dem realitätsnahen Szenario, um das Vorgehen und Zusammenspiel in den komplexen und lebensbedrohlichen Situationen zu trainieren. In fünf Durchläufen mimten Darsteller aus Reihen der Polizei Terroristen, Bahnreisende und Verletzte bei einem inszenierten Anschlag im Hauptbahnhof.

„Die Wahl von Bahnhöfen als Übungsorte entstand aus der ordnungspartnerschaftlichen Zusammenarbeit der Bundespolizei und dem DB-Konzern. Da derartige Übungen unabdingbar für den Schutz der Infrastruktur und Bahnhofsnutzer sind, unterstützt die DB die notwendigen Vorbereitungen und Maßnahmen mit allen involvierten Bereichen“, so Sabine Brunkhorst von der Deutschen Bahn AG.

Opfer waren realistisch geschminkt

Bei jedem Trainingsdurchgang dauerte es nur wenige Augenblicke, bis die Einsatzkräfte die Terroristen bekämpften, die realistisch geschminkten Opfer aus dem Gefahrenbereich retteten und an zuvor abgestimmten Orten an Feuerwehr- und Rettungsdienst auf dem Bahnhofsvorplatz übergaben, um eine Erstversorgung und den schnellen Transport in eine Klinik zu gewährleisten.

„Ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg ist die Festlegung realitätsnaher Übungsszenarien“, führten die Präsidenten der Bundespolizeidirektion Hannover und der Präsident der Polizeidirektion Hannover aus.

Terrorübung Hauptbahnhof Hannover
Alles wirkte sehr realistisch, Foto: Bundespolizei

„Wir müssen damit rechnen, das sich jederzeit weitere gefährdungsrelevante Ereignisse bis hin zu einem terroristischen Anschlag ereignen können. Ziel solcher Übungen ist es, die Kollegen auf so ein Szenario bestmöglich vorzubereiten und die Einsatzkonzepte so zu optimieren, dass im Falle eines Anschlages Schlimmeres verhindert werden kann“, so der Präsident der Bundespolizeidirektion Hannover, Dr. Martin Kuhlmann.

Terror-Hintergrund: Islamismus

Von der gestrigen Nacht versprechen sich alle Teilnehmer wertvolle Erkenntnisse, insbesondere um das Zusammenspiel aller Sicherheitspartner weiter zu verbessern. Um im Falle eines Falls gut vorbereitet zu sein, hat auch die Polizeidirektion Hannover in den vergangenen Jahren ihre Einsatzkonzepte vor dem Hintergrund der islamistischen Gefährdungslage fortwährend angepasst.

„Im Zusammenwirken mit der Bundespolizeidirektion Hannover war es uns im konkreten Fall wichtig, unsere behördenübergreifende Reaktion auf einen simulierten Anschlag im Hauptbahnhof Hannover zu trainieren. In der Auswertung versprechen wir uns auch davon wertvolle Erkenntnisse, um nötige Maßnahmen noch schneller durchführen und die Bevölkerung vor größerem Schaden bewahren zu können“, so Polizeipräsident der Polizeidirektion Hannover, Volker Kluwe weiter.

Alle Übungsdurchgänge wurden videographiert, um diese in den kommenden Wochen umfangreich auszuwerten. Davon versprechen sich alle Sicherheitspartner wichtige Erkenntnisse damit die Abläufe weiter optimiert werden können und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger stets gewährleistet ist.