Christliches Kinderkrankenhaus Osnabrück / Foto: Schulte
Anlässlich der Bundestagsdebatte über einen Entwurf zur Kindermedizin, der nach Ansicht der fünf unabhängigen Kinderkliniken in Nordwestdeutschland unzureichend ist, wird unter anderem das Christliche Kinderhospital Osnabrück am Dienstag (8. November) um 17 Uhr mit Taschen- und Handylampen auf die Problematik hinweisen.
Am Mittwoch (9. November) wird der Bundestag über einen Entwurf der Regierungskommission debattieren, bei dem die Kindermedizin besser unterstützt werden soll. „Dieser Entwurf ist für die Kinderkliniken unzureichend, sogar für ihre Substanz gefährdend“, heißt es in einer Mitteilung des Christlichen Kinderhospitals Osnabrück. Daher hat sich das Osnabrücker Krankenhaus mit vier weiteren unabhängigen Kinderkliniken in Nordwestdeutschland (Hamburg, Hannover, Datteln und Siegen) zusammengetan. Am Dienstag (8. November) werden die Mitarbeitenden des Kinderkrankenhauses vor dem Eingang mit Taschen- und Handylampen ein Zeichen in der Abenddämmerung setzen. Auch in den anderen Kinderkliniken werden ähnliche Aktionen stattfinden.
Drohen bald längere Wartezeiten in Osnabrück?
In Osnabrück würde sich die Situation durch das Eckpunktepapier das Gesundheitsministerium noch einmal deutlich verschärfen, denn Gesundheitsminister Karl Lauterbach deckelt die Kliniken. Das heißt: Behandelt eine Klinik mehr Patienten als noch im Jahr 2019, bekommt sie nur einen kleinen Zuschlag – in Extremfällen könne es so sogar dazu kommen, dass kein Zuschlag gezahlt wird und die Krankenhäuser eine Rückzahlverpflichtung für sogenannte Mehrleistungen tragen müssen. Hiervon ist unter anderem das Christliche Kinderhospital in Osnabrück betroffen. Als Fachklinik habe sich das Haus auch in den zwei Pandemiejahren stetig entwickelt und neue Fachbereiche wie die Kinderorthopädie und die Kinderpsychosomatik aufgebaut. Aufwendige Behandlungen und mehr Patienten führen dazu, dass das Krankenhaus den zu erwartenden Zuschlag komplett wieder zurückzahlen muss.
„Sollte das Eckpunktepapier umgesetzt werden, heißt dies, dass in den großen Kinderkliniken in Niedersachsen die Lichter ausgehen“, so das Fazit in der Mitteilung. Denn gestiegene Anforderungen an Vorhaltung, erhöhte Kosten für Arzneimittel und Medizinprodukte und die gestiegene Inanspruchnahme bei ambulanter Notfallbehandlung lassen den Häusern keine andere Wahl als das Angebot einzuschränken. Konkret würde das auch in der Hasestadt zu Einschränkungen der Ambulanz sowie längeren Wartezeiten auf Termine bedeuten.