Das Einzelticket in der Preisstufe 0 wird ab dem 1. Januar nicht teurer – vieles wird einfacher, alles wird strukturierter.
Groß war die Aufregung, als vor der Kommunalwahl im September die Nachricht die Runde machte, das Einzelticket der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS) würde erneut teurer werden (HASEPOST berichtete). Die am Montagvormittag von der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) genehmigten neuen Tarife zeigen jedoch einen konstanten Preis für das Einzelticket (Stadtgebiet/Belm) und eine deutlich aufgeräumtere Tarifstruktur.
Tickets bald auch digital per App verfügbar
In einer Presseerklärung bezeichnet die VOS die neuen Tarife als ersten Schritt auf dem Weg zum digitalen Ticket, das zukünftig über die App VOS-Pilot vertrieben werden soll.
Die App, die alle bereits verfügbaren und zukünftigen Mobilitätsangebote der VOS zusammenführen soll, ist seit dem Frühjahr in den App-Stores (iOS, Android) verfügbar und soll schon bald um einige Funktionen erweitert werden.
In einem Gespräch mit unserer Redaktion versicherte Werner Linnenbrink, Leiter Mobilitätsangebot, dass das Papierticket auch in Zukunft fester Bestandteil des Angebots bleiben wird und auch der Ticketkauf beim Fahrer weiterhin möglich sein wird.
Viele Änderungen betreffen vor allem die Preisstufe 0 (Osnabrück/Belm). Hier führt der VOS-Partner Stadtwerke Osnabrück eine deutliche Verschlankung des Tariftableaus durch – inklusive neuer Angebote.
63+, Familien und Gelegenheitsfahrer im Fokus
„Wir haben unsere Ausgangslage analysiert und festgestellt, dass es nicht mehr ausreicht, „nur“ die Preise anzupassen“, erläutert Dr. Stephan Rolfes, Vorstand Verkehr und Hafen der Stadtwerke Osnabrück. „Gemeinsam mit der Stadt Osnabrück wollen wir zudem den Masterplan Mobilität umsetzen, der 20 Prozent Steigerung bei den Fahrgastzahlen vorgesehen hat“, ergänzt Werner Linnenbrink. Mit den neuen Tickets in der Preisstufe 0 widmet sich der VOS-Partner daher intensiv neuen Zielgruppen. „Vor allem für die Gruppe 63+ haben wir ein neues, hoch attraktives Abo-Angebot entwickelt, das Mobilität in Osnabrück und Belm für 30 Euro im Monat anbietet“, erläutert Linnenbrink.
Die Preise in der VOS werden zum 1. Januar durchschnittlich um 1,53 % angehoben. Davon nicht betroffen sind das EinzelTicket, das EinzelTicket Kind, das MobilAbo, das SchülerfreizeitTicket und das FahrradTicket.
Weitere neue Angebote für das Stadtgebiet inklusive Belm
Neu zum 1. Januar ist in der Preisstufe 0 das KurzstreckenTicket. Dieses ist vor allem für die verkehrliche Situation in der „Stadt der kurzen Wege“ und hier vor allem in der Innen- stadt ein attraktives und zugleich flexibles Angebot, da dieses Ticket an jeder Haltestelle in Osnabrück und Belm gelöst werden kann. Einstiegshaltestelle plus vier Haltestellen kosten dann 1,50 Euro. Auch für Familien bzw. Kleingruppen gibt es zum Tarifwechsel gute Neuigkeiten: „War unsere Mobilität im ÖPNV hier zugegebenermaßen zuvor nicht konkurrenzfähig gegen das Familienauto, so bieten wir jetzt zwei Erwachsenen und ihren Kindern oder aber zwei Erwachsenen, die zusammen Bus fahren möchten, ab 6,60 Euro ein deutlich besseres Angebot – und das im gesamten VOS-Gebiet zum Preis in der jeweiligen Preisstufe“, fasst Linnenbrink zusammen.
Familienticket ist eigentlich ein Kleingruppen-Ticket
Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärt Werner Linnenbrink, dass es bei dem neuen Familienticket nicht relevant ist wie genau sich die “Familie” bildet – auch wenn das Ticket “Familie” im Namen trägt. Es können auch ein Nachbar und eine Nachbarin mit den Kindern von Bekannten sein, Patchworkfamilien, Kollegen oder einfach nur zwei gute Freunde mit Kindern, die statt mit dem Auto lieber mit dem Bus fahren möchte.
Die wichtigsten Tarife für Osnabrück/Belm im Überblick
Auf den ersten Blick erschließt sich, dass die Tarife unterteilt sind in Angebote für Wenigfahrer (“manchmal unterwegs”), Vielfahrer (“oft unterwegs”) und junge Busfahrer (“jung unterwegs”).
Die Gesamtübersicht der neuen Tarife gibt es in Kürze auf www.VOS.info.