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Syrischer Flüchtling organisiert israelkritische Demonstration am Samstag in Osnabrück

Unter dem sperrigen Titel „Gegen die brutale Unterdrückung der palästinensischen Mitbürger in Israel, die Vertreibung aus Ihren Häusern und Moscheen, sowie die Hinderung Ihrer eigenen Rituale im Monat Ramadan zu praktizieren“ wurde für diesen Samstag in Osnabrück eine Demonstration angemeldet.

Der Demonstrationszug soll mit einer Versammlung vor dem Hauptbahnhof um 15 Uhr beginnen. Der Anmelder rechnet mit 300 Teilnehmern.

Nach Recherchen unserer Redaktion soll es sich bei dem Anmelder der Demonstration um einen jungen Mann handeln, der vor wenigen Jahren als Jugendlicher aus Syrien nach Osnabrück kam und hier als Flüchtling aufgenommen wurde.

Neben der israelkritischen Demonstration gibt es an diesem Wochenende auch noch eine prorussische Demonstration und eine Demonstration der Querdenker-Bewegung.

Faktencheck

Drei Anschläge mit 14 Toten erschütterten Israel in diese Frühjahr – die letzte Märzwoche war die blutigste Woche in Israel seit 16 Jahren.
Ministerpräsident Naftali Bennett erklärte, das Land sei „mit einer mörderischen arabischen Terrorwelle konfrontiert“.

Bei dem schwersten Attentat in diesem Frühjahr war ein Palästinenser mit einem Maschinengewehr durch die Straßen in Bnei Brak gelaufen und hatte wahllos Passanten erschossen.
Zuvor töteten zwei mutmaßliche Islamisten zwei Polizisten in der Stadt Hadera. Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu der Tat.
Ein weiterer Anschlag, bei dem ein Mann mit einem Messer und einem Auto im Beerscheba vier Menschen tötete, hatte ebenfalls einen islamistischen Hintergrund. Der Attentäter war 2016 zu vier Jahren Haft verurteilt worden, weil er nach Syrien reisen und dort für die Dschihadisten kämpfen wollte.

Vor dem Hintergrund dieser islamistischen Anschläge gegen die Zivilbevölkerung erhöhten die Sicherheitsbehörden ihre Aufmerksamkeit im Fastenmonat.

Zu einer Vertreibung aus einer Moschee, wie es der Titel der Demonstration suggeriert, kam es jedoch in diesem Ramadan nicht. Im Jahr 2021 waren jüdische Siedler in die Al-Aqsa Moschee eingedrungen. In diesem Jahr musste die Polizei am gleichen Ort einschreiten, weil vom Gelände der Moschee aus mit Steinen und Feuerwerkskörpern in Richtung der Klagemauer geworfen wurde.

Der Staat Israel ist nach eigenem Selbstverständnis der Nationalstaat des jüdischen Volkes, jedoch sind lediglich 3/4 der etwa 9 Millionen Einwohner jüdischen Glaubens. Etwa 20% sind Araber, arabisch ist eine anerkannte Minderheitensprache in der einzigen Demokratie im Nahen Osten.
Der in diesem Jahr am 1. Mai endende Fastenmonat Ramadan wird auch in Israel von den Bürgern muslimischen Glaubens praktiziert.

Das Titelbild wurde bei einer israelkritischen Demonstration im Mai 2021 aufgenommen.


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