Zum Jahresende 2023 waren rund 712.000 syrische Schutzsuchende im Ausländerzentralregister (AZR) in Deutschland registriert. Dies entspricht 22 Prozent der insgesamt 3,17 Millionen Schutzsuchenden im Land und zeigt die Auswirkungen des jahrelangen Krieges in Syrien auf die Migrationsbewegungen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte.
Demografische Entwicklung und Herkunft
Syrische Schutzsuchende sind nach ukrainischen Staatsangehörigen (31 Prozent) die zweitgrößte Gruppe von Schutzsuchenden in Deutschland. Die Mehrheit dieser Syrer lebt bereits seit mehreren Jahren hier: Etwa 52 Prozent reisten zwischen 2014 und 2016, den Jahren nach dem Ausbruch des Syrienkrieges, erstmals nach Deutschland. Zudem sind etwa zwölf Prozent der syrischen Schutzsuchenden in Deutschland geboren. Diese Schutzsuchenden sind laut AZR Personen, die sich aufgrund völkerrechtlicher, humanitärer oder politischer Gründe in Deutschland aufhalten.
Aufenthaltsstatus und Schutzarten
Die Mehrheit der syrischen Schutzsuchenden besitzt einen humanitären Aufenthaltstitel mit anerkanntem Schutzstatus. Dies umfasst 624.000 Personen oder 88 Prozent der syrischen Schutzsuchenden. Der Großteil von ihnen erhielt den Schutzstatus gemäß der Genfer Flüchtlingskonvention (279.000 Personen oder 39 Prozent) oder subsidiären Schutz (240.000 Personen oder 34 Prozent). Der subsidiäre Schutz wird gewährt, wenn Flüchtlingsschutz oder Asylberechtigung nicht zutreffend sind, aber im Heimatland erheblicher Schaden droht. Bei 81.000 syrischen Schutzsuchenden (elf Prozent) ist der Schutzstatus noch offen, und etwa 7.000 Personen (ein Prozent) haben einen abgelehnten Schutzstatus. Bei 90 Prozent der Schutzberechtigten ist der Status befristet.
Aktuelle Asylgesuche und Einbürgerung
Auch 2024 suchten Syrer Schutz in Deutschland. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge verzeichnete von Januar bis November 72.000 Erstanträge auf Asyl von syrischen Staatsangehörigen. Dies macht sie zur größten Gruppe unter den 217.000 Asylsuchenden in diesem Zeitraum.
Die Zahl der Menschen mit syrischer Einwanderungsgeschichte übersteigt die der Schutzsuchenden. Laut Mikrozensus lebten 2023 knapp 1,3 Millionen Menschen in Deutschland, die selbst oder deren Eltern aus Syrien eingewandert sind. Davon besaßen rund 214.000 Personen die deutsche Staatsbürgerschaft. 2023 wurden etwa 75.000 Syrer eingebürgert, was 38 Prozent aller Einbürgerungen ausmachte.
Die demografische Verteilung zeigt, dass die meisten Menschen mit syrischer Einwanderungsgeschichte in Nordrhein-Westfalen leben (374.000 Personen oder 29 Prozent). Weitere bedeutende Anteile leben in Niedersachsen (elf Prozent), Bayern und Baden-Württemberg (jeweils neun Prozent). Der Mikrozensus zeigt, dass viele der selbst Eingewanderten zwischen 2014 und 2016 nach Deutschland kamen und im Jahr 2023 im Schnitt seit 8,2 Jahren in Deutschland lebten. Bei ihrer Einreise waren sie durchschnittlich 22,9 Jahre alt.
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