Am Samstag (24. Juni) veranstaltet Hull Dance & Events anlässlich des Friedensjahres eine eher außergewöhnliche Sportveranstaltung. Um 0:00 Uhr begeben sich zehn Menschen auf den Weg von Münster nach Osnabrück – allerdings nicht mit dem Auto oder Rad, sondern in Schwimmhose und Taucherbrille.
„Wir haben überlegt, dass die Strecke zwischen Osnabrück und Münster schon belaufen und beradelt worden ist – aber noch nicht beschwommen“, sagt die stellvertretende Geschäftsführerin von Hull Dance & Events Jenna Shreyner. Die Schwimmabteilung des VfL Osnabrück unter Leitung von Harry Krogull rekrutierte die Profischwimmer aus Osnabrück und Münster für das Event. „Die Veranstaltung ist kein Amateursport. Es benötigt viel Erfahrung im Langschwimmen, um hier mithalten zu können“, betont Shreyner. Für den Notfall ist dennoch jederzeit ein Rettungsboot der Deutschen Lebens-Rettungs-Gemeinschaft (DLRG) dabei. Auf einem zweiten Boot können sich die Sportler zwischen den Schwimmabschnitten ausruhen und die Beine hochlegen.
Am 24. Juni ab 0:00 Uhr werden die zehn Schwimmer in einer Staffel insgesamt 85 Kilometer über den Kanal und seine Schleusen zurücklegen. Die Mannschaft besteht in diesem Fall tatsächlich nur aus Männern, wie Shreyner erläutert: „Die Frauen der Profischwimm-Abteilungen sind an diesem Tag bei Meisterschaftsterminen und können deswegen nicht teilnehmen.“ Der Kanal zwischen Münster und Osnabrück stehe symbolisch als verbindendes Element zwischen den Friedensstädten – die Schwimmstaffel soll das unterstreichen. Die Ankunft in Osnabrück ist um 19:00 Uhr geplant.
Schwimmen für Alle – für einen guten Zweck
Während der gesamten Veranstaltung gibt es über die Homepage von Hull und am Osnabrücker Hafen ein Public Viewing. Um das Sportevent auch für Amateure zu öffnen, findet am gleichen Tag zusätzlich „Schwimmen für Alle“ am Hafen statt. Hier kann jede Person, die sich über die Veranstaltungs-Homepage anmeldet, 300 Meter schwimmen. „Wir wollten nicht einfach ‚nur‘ eine Schwimmstaffel antreten lassen, sondern auch etwas für den guten Zweck tun“, berichtet die stellvertretende Geschäftsleiterin von Hull. „Deswegen haben wir ‚Schwimmen für Alle’ ins Leben gerufen.“ Gegen eine Mindestspende von 5,73 Euro (das Friedensjahr 375, nur umgedreht) kann jede Person teilnehmen. Den aktuellen Anmeldezahlen nach zu urteilen geht Schreyner bereits jetzt von mindestens 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus.
Spenden gehen an ukrainische Waisenhäuser
Die bei „Schwimmen für Alle“ gesammelten Spenden gehen an zwei Waisenhäuser in der Ukraine in Lwiw. „Über persönliche Kontakte im Team sind wir auf die Waisenhäuser aufmerksam geworden und halten engen Kontakt. In der nächsten Zeit wird ein Kollege vor Ort sein und sich die Lage nochmal anschauen. Klar ist auf jeden Fall jetzt schon, dass eins ein neues Dach braucht und dass bei dem anderen der zweite Stock ausgebaut werden muss“, erklärt die Organisatorin. „Die beiden Häuser sind quasi für die ganze Ukraine zuständig. Spenden sind hier also gut aufgehoben.“
Neben der Schwimmstaffel und „Schwimmen für Alle“ wird es am Hafen noch ein Drachenbootfahren sowie ein buntes Familienprogramm mit Autoscootern, Hüpfburgen, Happy dem Hull-Hasen, Getränken und Foodtrucks geben. Um 22 Uhr startet dann die Ü18-Party „Schleusenbruch“, bei der der Eintritt ebenfalls bei 5,73 liegt. „Mit der Party am Ende des Tages ist bei dem Event am Hafen für jede Alterklasse etwas dabei“, freut sich Shreyner. Mehr Informationen zum Programm gibt es hier.