Der Hamburger Suchtmediziner Rainer Thomasius warnt vor möglichen Nachteilen der immer häufigeren Verschreibung von Cannabis für medizinische Zwecke. Seiner Aussage nach könnte sich ein Trend zu einer unkritischen Verwendung von Cannabis-Medikamenten etablieren, ähnlich wie es bereits mit Benzodiazepinen geschehen ist.
Befürchtungen um zunehmende Verschreibung von Cannabis
Der renommierte Suchtmediziner Rainer Thomasius aus Hamburg zeigt sich besorgt über die zunehmende Verschreibung von Cannabis zu medizinischen Zwecken. “Ich erwarte, dass Ärzte Cannabis-Wirkstoffe für immer mehr Indikationen verschreiben, etwa so wie seit Jahren bei Benzodiazepinen”, äußerte der Experte laut dem Nachrichtenmagazin Focus.
Vergleich mit Benzodiazepinen
Thomasius zieht einen Vergleich zu Benzodiazepinen, die ursprünglich zur Linderung von Angstzuständen eingesetzt werden sollten, jedoch oft über längere Zeit zur Schlafinduktion verwendet werden. Ein unkritischer Umgang mit diesen Medikamenten kann zu Abhängigkeit führen.
Situation in Israel
Der Psychiater weist auf die Situation in anderen Ländern hin, die eine liberale Cannabispolitik verfolgen. In Israel etwa erhalten auch Altenheimbewohner Cannabis, was vermehrt zu Stürzen führt.
Medizinisch abgesicherte Wirkung
Die medizinisch abgesicherte Wirkung von Cannabis ist laut Thomasius auf Krebsschmerz, Krämpfe und Appetitmangel bei Aids beschränkt. Dennoch bewerben Cannabis-Importeure ihre Produkte laut Focus zunehmend gegen Schlafstörungen und preisen ihre Ware mit einem “einzigartigen Aromaprofil” an. Er warnt vor einer unkritischen Verschreibung von Cannabis-Medikamenten für Indikationen, für die es keine eindeutige wissenschaftliche Evidenz gibt.
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