Die Deutsche Bahn steht wegen möglicher Verzögerungen beim Milliardenprojekt Stuttgart 21 und des damit verbundenen „Digitalen Knoten Stuttgart“ (DKS) in der Kritik. Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) warnt vor einem „Risiko des vollständigen Scheiterns“ des Projekts und kritisiert, dass die Bahn die Finanzierung der Digitalisierung behindere.
Zwist um die Digitalisierung von Stuttgart 21
Die Auseinandersetzung zwischen Bund, Bahn und Land dreht sich um die dringend notwendige Digitalisierung der Bahn in Stuttgart, die mit dem sogenannten „Digitalen Knoten Stuttgart“ (DKS) realisiert werden soll. Laut Winfried Hermann soll dies unter anderem die Kapazität des unterdimensionierten Tunnelbahnhofs erhöhen und die S-Bahn im Raum Stuttgart zuverlässiger und pünktlicher machen.
Allerdings ist die Umsetzung dieses Vorhabens unsicher, wie der „Spiegel“ unter Berufung auf eine vertrauliche Liste des Konzerns berichtet. „Der Bahnvorstand hat das Digitalprojekt per Gremienvorbehalt zunächst gestoppt“, so der Bericht.
Erhebliche Folgen für das Gesamtprojekt
Ein möglicher Projektstillstand in Stuttgart hätte nach Einschätzung von Hermann auch schwerwiegende Folgen für die Digitalisierung der Bahn insgesamt. „Wenn im Pilotprojekt DKS die Kapazitätswirkungen der Digitalen Schiene nicht nachgewiesen werden, ist dies ein entscheidendes Umsetzungshemmnis für die Digitale Schiene“, warnt der Politiker in einem Brandbrief an Bahn-Chef Richard Lutz und Verkehrsminister Volker Wissing (FDP). Damit wird deutlich, dass die Dispute um die Digitalisierung nicht nur Stuttgart 21 betreffen, sondern auch die Modernisierung der Bahn insgesamt.
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