Matthias Anbuhl, der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Studierendenwerks, warnt vor einer zunehmenden Knappheit an Wohnheimplätzen und fordert dringend mehr bezahlbaren Wohnraum für Studierende. In einigen deutschen Hochschulstädten wurden bereits Wartelisten für Wohnheimplätze mit Zehntausenden von Namen ermittelt.
Wohnraummangel bei Studierenden weitet sich aus
Matthias Anbuhl, Vorsitzender des Deutschen Studierendenwerks, äußerte seine Bedenken gegenüber dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” über die absehbare Situation der knappen Wohnheimplätze für Studierende in den kommenden Jahren. “Laut Prognose der Kultusministerkonferenz sollen dieses Wintersemester 2024/2025 rund 505.000 Menschen ein Hochschul-Studium beginnen. Zum Start des vergangenen Wintersemesters 2023/2024 standen mehr als 32.000 Studierende auf der Warteliste für einen Wohnheimplatz in elf ausgewählten Hochschulstädten. Zum Stichtag 15.9.2024 waren es sogar rund 34.500 und damit noch mehr als vor einem Jahr”, erklärte Anbuhl.
Mangel an bezahlbarem Wohnraum – eine soziale Frage
Anbuhl warnte weiter, dass der Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Studierende in den Hochschulstädten eine dringliche soziale Frage darstellt. Er sieht eine neue Form der sozialen Auslese drohen, in der nur diejenigen studieren können, die sich die Miete leisten können. Diese Situation wäre besonders kritisch für Studierende aus weniger wohlhabenden Familien. Dabei unterstrich er seine Warnung mit den Worten: “Das wäre eine bildungs- und sozialpolitische Bankrotterklärung”.
Forderung nach mehr bezahlbarem Wohnraum
Anbuhl fordert deshalb mehr bezahlbaren Wohnraum für Studierende. “Wir brauchen dringend mehr bezahlbaren Wohnraum für Studierende, wie er etwa dank des Bund-Länder-Programms `Junges Wohnen` geschaffen werden kann. Das Programm muss dauerhaft verstetigt und von allen Bundesländern, auch Baden-Württemberg, kraftvoll umgesetzt werden”, betonte er. Zum Bestätigen seiner Warnung wurden Wartelisten bei einzelnen Studierendenwerken abgefragt. In Köln stehen 1.500 Studierende, in Aachen knapp 7.000, in Berlin rund 5.000, in Hamburg etwa 2.900 und in München mit 11.500 die meisten Bewerber auf der Warteliste für Wohnheimplätze.
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