Eine aktuelle Untersuchung der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY offenbart eine erhebliche Ungleichheit bei der Finanzierung von Start-ups in Deutschland. Laut Bericht erreichte nur ein geringer Teil des im Jahr 2022 investierten Kapitals Unternehmen, die rein von Frauen gegründet wurden.
Studie deckt Ungleichheit in Start-up-Finanzierung auf
Laut einer Studie von EY, die die Funke-Mediengruppe zitiert, erhielten Start-ups, die ausschließlich von Frauen gegründet wurden, im letzten Jahr nur zwei Prozent des insgesamt in Deutschland investierten Kapitals. Daraus resultiert eine Summe von 102 Millionen Euro. Dagegen konnten Start-ups, die nur von Männern gegründet wurden, fast 90 Prozent des Kapitals für sich beanspruchen. Unternehmen, bei denen Frauen und Männer das Gründerteam bildeten, erhielten den Rest des Kapitals, etwa 608 Millionen Euro.
Reaktionen und Einschätzungen zur Studie
Die Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands Deutsche Start-ups, Verena Pausder, bezeichnete die Ergebnisse der Studie als alarmierend. „Männer investieren tendenziell eben eher in Männer und damit geht unserer Volkswirtschaft enorm an Wertschöpfung verloren. Frauen sehen andere Trends, Kundenbedürfnisse und Geschäftsmodelle – deshalb müssen ihre Themen genauso Finanzierung finden wie rein männliche Teams“, äußerte sie gegenüber den Funke-Zeitungen.
Laut EY liegt der Frauenanteil bei Start-ups, die im vergangenen Jahr finanzielle Zuwendungen erhielten, bei 12,2 Prozent. Bei Start-ups, die Finanzierungen von mindestens 50 Millionen Euro erhielten, betrug der Frauenanteil im Gründungsteam hingegen nur 1,8 Prozent.
Der MINT-Sektor und die Geschlechterungleichheit
Thomas Prüver, Partner bei EY, merkte an, dass Start-ups, die auf Know-how aus dem MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) basieren, generell mehr Kapital erhalten. In diesem Bereich sind Frauen unterrepräsentiert.
Die allgemeine Lage für Frauen in der Gründerszene
Der Female-Founders-Monitor berichtet, dass Frauen im Jahr 2022 nur 20,3 Prozent aller Start-up-Gründungen ausmachten. Das Büro des Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck (Grüne) bestätigte auf Anfrage, dass traditionelle Geschlechterrollen und Stereotypen es Frauen erschweren, einen Fuß in die Tür zu bekommen. Die Bundesregierung verwies jedoch auch auf eine Vielzahl von Initiativen und Förderprogrammen, die darauf abzielen, Gründerinnen zu unterstützen.
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