Trotz des zunehmenden Trends zum Homeoffice planen die meisten deutschen Unternehmen keine Reduzierung ihrer Büroflächen, laut einer aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts. Experten vermuten jedoch, dass der Immobilienmarkt aufgrund dieser Entwicklung weiter unter Druck geraten wird.
Keine generelle Verkleinerung von Büroflächen
Die überwältigende Mehrheit der Unternehmen lässt ihre Büroflächen unverändert“, sagte Ifo-Experte Simon Krause. „Nur 9,1 Prozent aller Firmen planen, ihre Büros wegen Homeoffice zu verkleinern. Dahingegen plant nur ein Prozent aller Firmen, wegen der neuen Arbeitsweise ihre Büroflächen zu vergrößern.
Branchenspezifische Unterschiede
Hinter den Durchschnittszahlen verbergen sich erhebliche Unterschiede zwischen den Branchen. Während nur 3,7 Prozent der Handelsunternehmen und 1,9 Prozent des Bauhauptgewerbes eine Reduzierung planen, liegt der Anteil in der Rundfunkbranche bei beachtlichen 40,3 Prozent und in der Automobilbranche bei 37,5 Prozent.
Neue Anforderungen an Büroflächen
Das Ifo-Institut erfasst seit mehr als einem Jahr eine konstante Homeoffice-Quote von einem Viertel der Beschäftigten. „Nach der Pandemie ist klar: Homeoffice ist gekommen, um zu bleiben“, sagt Krause. Das hat Auswirkungen auf die Gestaltung der Büros, da viele Unternehmen ihre Arbeitsplätze bereits an die neuen Bedingungen angepasst haben, wie zum Beispiel durch geteilte Schreibtische und mehr Räume für den persönlichen Austausch.
Ausblick auf die Zukunft des Immobilienmarkts
Trotz der geringen Verkleinerungspläne könnten die Auswirkungen auf den Immobilienmarkt größer sein, als die Umfrage vermuten lässt: „Andere Firmen planen die Anpassung in den kommenden Jahren, wenn die meist langfristig abgeschlossenen Büro-Mietverträge auslaufen. Diese Entwicklung wird die Krise am Immobilienmarkt verschärfen, der wegen gestiegener Zinsen und Baukosten ohnehin unter Druck steht.“