Foto: Klimaprotest, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Eine Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung findet radikale Einstellungen zum Klimaschutz in Deutschland „auf niedrigem Niveau weit verbreitet“. In einer Umfrage, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben) berichten, stimmten demnach 7 Prozent der mehr als 5.500 Befragten der Aussage voll und ganz zu: „Im Kampf für den Klimaschutz reichen friedliche Mittel nicht aus.“
Weitere 12 Prozent stimmten „eher“ zu. Dabei gab es keine auffälligen Unterschiede zwischen Altersgruppen oder Geschlechtern. Feststellen ließ sich laut Studie allerdings, dass höhere formale Bildungsabschlüsse einhergingen mit einer geringeren Zustimmung. Die 7 Prozent, die der Aussage uneingeschränkt zustimmten, wurden in der Studie zusammengefasst als eine Gruppe mit „Affinität zu radikalen Einstellungen beim Klimaschutz“.
„Wir sehen innerhalb der Gruppe, die dem zustimmt, auch tatsächlich eine etwas höhere Akzeptanz von Sachbeschädigung als im Schnitt der Bevölkerung“, sagte Autor Dominik Hirndorf den Funke-Zeitungen. Während unter allen Befragten nur zwei Prozent Sachbeschädigung zur Durchsetzung von politischen Zielen für gerechtfertigt halten, lag dieser Wert in der Gruppe mit einer „Affinität zu radikalen Einstellungen“ bei neun Prozent. Es sei wichtig, klar zu differenzieren zwischen Aktivismus, Extremismus und radikalen Einstellungen, sagte Hirndorf weiter. „Aber die leicht erhöhte Akzeptanz für Gewalt gegen Sachen finde ich besorgniserregend.“
Gleichzeitig betonte, dass Gewalt gegen Menschen auch unter den Befragten mit Nähe zu radikalen Einstellungen beim Klimaschutz klar abgelehnt werde. Zudem gebe es kein Vertrauensdefizit gegenüber der Politik. „Diese Menschen lehnen das staatliche System nicht ab, sie vertrauen grundsätzlich darauf, dass die staatlichen Organe Lösungen finden“, erklärte der Autor der Studie. „Das unterscheidet sie deutlich von Menschen, die zum Beispiel dem rechtsextremen Spektrum angehören.“
Das spiegele sich auch in den Protesten der Klimabewegung, wo man bislang überwiegend Formen des zivilen Ungehorsams sehe.