Eine aktuelle Studie des Breitband-Branchenverbands Anga zeigt, dass der Datenverbrauch der Bundesbürger in den kommenden Jahren dramatisch ansteigen wird. Die zunehmende Nutzung von Video-Streaming, Social Media und Cloud-Diensten bringt die bestehenden Netze bereits an ihre Kapazitätsgrenzen, so die Analyse des Analysehauses Goldmedia.
Steigender Datenverkehr bis 2030
Philipp Müller, Geschäftsführer des Breitband-Branchenverbands Anga, betont, dass die bestehenden DSL-Kupferleitungen, die noch aus den 1990er Jahren stammen, den steigenden Anforderungen kaum noch gewachsen sind. „Deutschlands Datenautobahnen sind noch zu oft Schotterpisten. 24 Millionen Haushalte surfen immer noch auf den 30 Jahre alten DSL-Kupferleitungen, die längst in die Jahre gekommen sind“, sagte Müller der dts Nachrichtenagentur.
Laut der Studie wird der durchschnittliche Datenverkehr pro Haushalt bis 2030 im sogenannten „Trendszenario“ um das 2,4-Fache steigen. Hierbei spielen etablierte Anwendungen wie Video-Streaming, Social Media und Cloud-Dienste eine entscheidende Rolle. Die steigende Beliebtheit von höher auflösenden Videoformaten wie 4K und 8K sowie Live-Streaming erfordert zunehmend mehr Bandbreite und stellt die bestehenden DSL-Netze vor neue Herausforderungen.
Auswirkungen neuer Technologien
Das „Potenzial-Szenario“ der Studie berücksichtigt darüber hinaus die Einführung neuer Technologien wie Virtual Reality und Cloud-Gaming, welche den Datenverkehr bis 2030 sogar um das 3,7-Fache steigern könnten. Diese Technologien stehen kurz vor der breiten Marktreife und könnten ab 2028 erheblichen Einfluss auf die Internetnutzung in Deutschland haben.
Dringender Modernisierungsbedarf
Anga sieht in den Studienergebnissen einen Weckruf für die Politik und die Wirtschaft. Die digitale Infrastruktur Deutschlands müsse dringend modernisiert werden, um den Anforderungen der kommenden Jahre gerecht zu werden. Bei der Umstellung der veralteten DSL-Kupfernetze auf eine gigabitfähige Infrastruktur, die als Kupfer-Glas-Migration bezeichnet wird, sei insbesondere das Bundesministerium für Digitales sowie die Bundesnetzagentur gefragt. „Das Ampel-Aus dürfe nicht zur Vollbremsung für schnelles Internet werden und Deutschland im europäischen Vergleich weiter zurückwerfen“, sagte Müller der dts Nachrichtenagentur.
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