Die Deutsche Bahn implementiert einen innovativen Ansatz zur Entlastung des deutschen Elektrizitätsnetzes in Zeiten hoher Ökostromproduktion. Ein Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit dem Übertragungsnetzbetreiber Tennet soll helfen, Netzengpässe zu minimieren und Windkraft effizienter zu nutzen.
Probelauf zur Bewältigung des Stromüberschusses
Laut einem Bericht des „Spiegel“ plant die Deutsche Bahn, ihr Netz zur Entlastung des deutschen Elektrizitätsnetzes zu nutzen, wenn dieses aufgrund hoher Ökostromproduktion überlastet ist und Strom nicht mehr aufnehmen und von Norden nach Süden transportieren kann. Die Initiative ist das Resultat eines wiederkehrenden Problems: Wenn im Norden starker Wind weht, müssen Windkraftanlagen häufig abgeregelt und zusätzliche Kraftwerke im Süden aktiviert werden, um drohenden Engpässen entgegenzuwirken.
Die Bundesnetzagentur gab an, dass 2022 auf diese Weise über 7.000 Gigawattstunden nicht produziert werden konnten, was etwa 1,5 Prozent des gesamten Stromverbrauchs entspricht.
Collaborative Lösungsansätze
Torsten Schein, der Vorstandschef von DB Energie, betonte die Notwendigkeit einer gemeinschaftlichen Anstrengung zur Bewältigung der Energiewende und forderte Mut für neue Lösungswege. „Die Energiewende ist eine Aufgabe, die wir nur gemeinsam bewältigen können“, sagte Schein.
Die Stromleitungen der Deutschen Bahn könnten eine beeindruckende Ressource darstellen, um dieses Problem zu lösen, insbesondere da die Netzbetreiber mit dem Bau der Höchstspannungsleitungen von Norden in den Süden im Verzug sind. Dies ist hauptsächlich auf umfangreiche Genehmigungsverfahren, Bürgerproteste und rechtliche Auseinandersetzungen zurückzuführen. Trotz einer beschleunigten Gesetzgebung für den Bau der Leitungen durch die Ampelkoalition bleibt der Fortschritt hinter den Erwartungen zurück.
Der Pilotversuch mit Tennet ist ein erster Schritt in Richtung einer effizienteren und nachhaltigeren Stromnutzung in Deutschland. Es bleibt abzuwarten, ob diese Initiative zu einer dauerhaften Lösung für das Problem der Stromüberlastung führen kann.
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