Obwohl die deutschen Regierungsspitzen von gesunkenen Strom- und Gaspreisen sprechen, zeigt eine Analyse des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) eine andere Realität auf. Großes Fragezeichen bleibt, wie viele Verbraucher immer noch in teureren Verträgen stecken und welche Auswirkungen etwaige Änderungen der Mehrwertsteuer und Netzentgelte haben könnten.
Energiepreisbremsen weiterhin relevant
Trotz Behauptungen der Bundesregierung, dass die Strom- und Gaspreise sanken, verfügen weder das Finanz- noch das Wirtschaftsministerium über Daten, wie viele Haushalte weiterhin Verträge mit höheren Preisen haben, so das ARD-Hauptstadtstudio. Eine aktuelle Analyse des BDEW zeigt jedoch, dass die Energiepreisbremsen nach wie vor relevant sind.
Strompreise hoch, Gaspreise gefallen
Der durchschnittliche Strompreis ist im Vergleich zu Beginn des Jahres zwar gesunken, lag allerdings zuletzt bei 44,17 Cent pro Kilowattstunde. Nach Abzug des Grundpreises liegt der Arbeitspreis bei geschätzten 40-42 Cent pro Kilowattstunde, wobei die Preisbremse der Bundesregierung bei 40 Cent greift. Laut BDEW liegen weiterhin viele Tarife über dem Durchschnitt und dem Referenzpreis der Strompreisbremse. Die Gaspreise sind hingegen gefallen und liegen durchschnittlich bei 11,53 Cent pro Kilowattstunde für Einfamilienhäuser und 11,03 Cent pro Kilowattstunde für Mehrfamilienhäuser.
Unklarheit über Mehrwertsteuer und Netzentgelte
Die Sorge besteht bei Thomas Engelke, Energieexperte vom Verbraucherzentrale Bundesverband, der die Beendigung der Energiepreisbremsen zum Jahresende kritisch sieht. Ein „relevanter Teil“ der Verbraucher stecke weiterhin in teuren Verträgen, die nicht einfach gekündigt werden könnten. Zudem bleibt unsicher, ob die gesenkte Mehrwertsteuer bei Gas und Wärme zum Januar wieder erhöht wird und welche Änderungen bei den Zuschüssen für die Übertragungsnetzentgelte beim Strom zu erwarten sind.
Warnung vor Dominoeffekt
BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae warnte vor einem Dominoeffekt, welcher zu höheren Preisen für die Endkunden führen könnte. Neben den unklaren zukünftigen Tarifen und Abgaben steht somit auch die Frage im Raum, wie viele Verbraucher noch von überhöhten Preisen betroffen sind.
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