Die geplante Preiserhöhung des Deutschlandtickets sorgt für politischen Streit innerhalb der Ampel-Koalition. Während SPD und FDP eine Preissteigerung befürworten, setzen sich die Grünen für den aktuellen Preis von 49 Euro pro Monat ein.
Unterschiedliche Standpunkte innerhalb der Ampel-Koalition
Die Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, Katharina Dröge, erklärte gegenüber der „Welt“, dass sich ihre Partei in den kommenden Haushaltsverhandlungen gegen eine Preiserhöhung einsetzen werde. Sie betonte außerdem, dass man das Ticket attraktiver gestalten müsse, um mehr Kunden anzusprechen und damit den staatlichen Zuschuss zu minimieren. Ihrer Meinung nach könnten günstige Ticketoptionen für Kinder eine Möglichkeit sein.
Trotz grundsätzlicher Zustimmung zu einem stabilen Preis äußerte sich der Vizechef der SPD-Bundestagsfraktion, Detlef Müller, dahingehend, dass der aktuelle Preis von 49 Euro ein Einführungspreis sei, der bei möglichen Kostensteigerungen ansteigen könne. Allerdings sollte eine etwaige Preiserhöhung moderat geschehen, um den Ticketverkauf nicht zu gefährden, so Müller.
Steigende Betriebskosten als Argument für Preiserhöhung
Die stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion im Bundestag, Carina Konrad, verwies auf die Zuständigkeit der Länder für die Preisgestaltung und hob hervor, dass preisliche Anpassungen zur Deckung steigender Betriebskosten notwendig sein könnten.
Bund und Länder subventionieren das Deutschlandticket derzeit mit jährlich jeweils 1,5 Milliarden Euro. Dies deckt nach Ansicht der Länder die mit dem Ticket verbundenen Kosten nicht ab, weshalb sich die Verkehrsminister der Länder vergangene Woche für eine Preiserhöhung im kommenden Jahr aussprachen.
Kritik aus der Opposition
Die Opposition im Bundestag kritisierte den Umgang der Ampel-Koalition mit dem Deutschlandticket. Der stellvertretende CDU/CSU-Fraktionschef Ulrich Lange (CSU) bezeichnete das 49-Euro-Ticket als Täuschungs-Ticket und warf dem Verkehrsminister vor, die Länder finanziell im Stich zu lassen. Dirk Spaniel, der verkehrspolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Bundestag, nannte das Deutschlandticket ein „Lockvogel-Angebot ohne auskömmliche Finanzierung“.
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