„Kinder brauchen Nähe, Bildung, Lachen und nicht Maske, Abstand, Tests, Einsamkeit, Angst“, stand bis vor kurzem auf einem Plakat, das von Unbekannten an der Treppe des Rathauses Osnabrück angebracht wurde. Der „stille“ Protest, begleitet von bunten Luftballons, wendet sich augenscheinlich gegen die Corona-Politik an Schulen.
Viele Kinder aus Osnabrücker Schulen befinden sich aktuell im Homeschooling, um das Corona-Infektionsgeschehen einzudämmen. Die Kinder, die im Wechselunterricht zur Schule dürfen, müssen allerdings Masken tragen, um Ansteckungen mit dem Coronavirus vorzubeugen. Unbekannte haben im quasi „stillen“ Protest ein großes und mehrere kleine Plakate an der Treppe des Rathauses befestigt; auch bunte Luftballons und OP-Masken wurden angebracht.
Viele Corona-Fälle an Osnabrücker Schulen
„Das Lachen eines Kindes ist ansteckender als Corona“ und „Gebt Kindern ihr Gesicht zurück“ steht auf den Plakaten. Zahlreiche Fälle aus dem vergangenen Jahr belegen, dass das Coronavirus vor Schulen keinen Halt macht: So mussten unter anderem ganze Jahrgänge der Gesamtschule Schinkel in Quarantäne, die Heiligenwegschule musste ebenfalls mehrere Jahrgänge in Quarantäne schicken und auch an der Elisabeth- und Rückertschule musste der Präsenzunterricht wegen mehrerer positiver Corona-Tests ausfallen.
Plakate mittlerweile entfernt
Der Stadt Osnabrück ist nicht bekannt, wer die Plakate samt Verzierung an der Rathaustreppe angebracht hat. „Bürgerprotest ist in einer demokratischen Gesellschaft sinnvoll, richtig, wichtig und auf jeden Fall willkommen. Wichtig ist aber auch, dass die materiellen Formen des Protestes wieder entfernt werden. Diese Aufgabe wurde nun leider städtischen Mitarbeitern zu teil, die gerade in diesen angespannten Zeiten eigentlich wichtigere Dinge zu tun haben“, schreibt ein Pressesprecher der Stadt Osnabrück an unsere Redaktion. Die Ballons und Plakate, die bis vor wenigen Stunden noch zu sehen waren, wurden mittlerweile entfernt.
Plakate und Luftballons vor dem Osnabrücker Rathaus.