Im Jahr 2023 wünschten sich 3,2 Millionen als „Nichterwerbspersonen“ bezeichnete Menschen im Alter von 15 bis 74 Jahren in Deutschland Arbeit, rund 17 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Diese Personen, die als „Stille Reserve“ bezeichnet werden, stellen ein ungenutztes Arbeitskräftepotenzial dar – sind jedoch aus verschiedenen Gründen kurzfristig nicht für den Arbeitsmarkt verfügbar.
Unterschiedliche Gründe für Inaktivität
Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis), lassen sich die Personen, die trotz Arbeitswunsch nicht auf dem Arbeitsmarkt als „suchend“ aktiv sind, in drei Gruppen einteilen: Diejenigen, die Arbeit suchen, jedoch aufgrund von Betreuungspflichten kurzfristig keine Arbeit aufnehmen können; diejenigen, die gerne arbeiten und auch verfügbar wären, aber aktuell keine Arbeit suchen, weil sie glauben, keine passende Tätigkeit finden zu können; und diejenigen, die weder eine Arbeit suchen noch kurzfristig verfügbar sind, aber dennoch einen generellen Arbeitswunsch äußern.
Klassifizierung der Stillen Reserve
Die gesamte Stille Reserve im Jahr 2023 setzt sich zusammen aus rund 372.000 Personen in der ersten Kategorie, etwa 945.000 Personen in der zweiten Kategorie und weiteren gut 1,85 Millionen Personen in der dritten Kategorie. Frauen machen mit 57 Prozent den Großteil der Stillen Reserve aus. Innerhalb der einzelnen Kategorien variiert das Geschlechterverhältnis jedoch: So überwiegen in den ersten beiden Kategorien die Männer, während in der dritten Kategorie die Frauen mit 61 Prozent dominieren.
Hauptgründe für Inaktivität
In der Altersgruppe der 25- bis 59-Jährigen wurden deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern bei den Hauptgründen für die Inaktivität am Arbeitsmarkt festgestellt. So gaben 32 Prozent der Frauen in diesem Alter an, aufgrund von Betreuungspflichten derzeit keine Arbeit aufnehmen zu können, während nur vier Prozent der Männer diesen Grund angaben. Gesundheitliche Einschränkungen spielten hingegen für beide Geschlechter eine bedeutende Rolle, sie waren für 35 Prozent der Männer und 20 Prozent der Frauen der Hauptgrund für ihre Inaktivität am Arbeitsmarkt.
Qualifikationsniveau der Stillen Reserve
58 Prozent der Personen in der Stillen Reserve verfügten 2023 über ein mittleres oder hohes Qualifikationsniveau, d.h. mindestens eine abgeschlossene Berufsausbildung oder die Hoch-/Fachhochschulreife. Bei den Frauen hatten 61 Prozent eine mittlere oder hohe Qualifikation, bei den Männern 54 Prozent. Ein niedriges Qualifikationsniveau wiesen 42 Prozent der Personen in der Stillen Reserve auf.
✨ durch KI bearbeitet, .