Der Entscheid über den Bau eines Produktionswerks in Deutschland durch den Kettensägenhersteller Stihl ist aufgrund von Bedenken bezüglich der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland verschoben worden. Laut Unternehmensangaben sind vor allem die Rahmenbedingungen im Land in den letzten Jahren schlechter geworden, was zu Unsicherheiten und Investitionszurückhaltung führt.
Investitionsplanungen auf Eis
Der Beiratsvorsitzende von Stihl, Nikolas Stihl, teilte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit, dass das Unternehmen die Entscheidung über den Bau einer Fabrik in Ludwigsburg für die Herstellung der Führungsschienen der Kettensägen verschoben habe. Zitat: “Wir haben die Entscheidung, ob und was wir dort bauen, erst einmal verschoben”. Die Prüfung habe ergeben, “dass wir an unserem alten Standort in Waiblingen noch gut ein paar Jahre weitermachen können”.
Rahmenbedingungen in Deutschland verschlechtert
Die Entscheidung begründete Stihl mit den veränderten Rahmenbedingungen in Deutschland, die sich in den vergangenen Jahren verschlechtert haben. “Es zeigt sich schlicht und einfach, dass sich in den vergangenen Jahren die Rahmenbedingungen in ganz wesentlichen Dingen, so verschlechtert haben, dass manche Investition in Deutschland im Vergleich zu anderen Standorten nicht wettbewerbsfähig ist, auch wenn wir hier sehr stark verwurzelt sind und eigentlich auch das eine oder andere Negative in Kauf nehmen.”
Schweiz als möglicher Produktionsstandort
Stihl fertigt die Ketten für die Sägen seit mehr als 50 Jahren in der Schweiz und erwägt nun, auch die Herstellung der Führungsschienen dorthin zu verlegen. “Wir brauchen einen Standort mit qualifiziertem Personal in ausreichender Zahl, an dem wir mit entsprechender Ausstattung und hoher Produktivität fertigen können”, erklärte Stihl. “In der Schweiz passt das Gesamtpaket aus steuerlicher Belastung, Lohnnebenkosten, Energiepreisen, Genehmigungsprozessen und den Kosten für die Arbeitsstunde.”
Kritik an Wirtschaftspolitik
Der Unternehmer kritisierte die deutsche Wirtschaftspolitik und forderte eine langfristig orientierte Strategie. “Ich vermisse in vielen Fällen den langfristigen Horizont. Man denkt nur bis zur nächsten Wahlperiode. Und die Überlegung, was ich tun muss, um wiedergewählt zu werden, ist das alles Bestimmende”, sagte Stihl. Er lobte ehemalige Kanzler Gerhard Schröder für sein Risiko, mit der Agenda 2010 die drängenden Probleme anzugehen, und betonte, dass die Entwicklung gezeigt habe, dass dies die richtige Maßnahme war, auch wenn es ihm das Amt gekostet habe.
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