Ehrenamt schweißt die Stadt zusammen: (von links) Michael Schwarz, Fritz Brickwedde (beide Osnabrück Club) mit Hermann Große-Marke und Oberbürgermeisterin Katharina Pötter. / Foto: Rykov
Seit 1793 bemüht sich der Osnabrücker Club, die Bewohnerinnen und Bewohner der Friedensstadt näher zusammenzubringen. Neben den Vorsätzen, die Identifikation mit Osnabrück zu stärken und aktiv an der Stadtplanung mitzuwirken, will die Stiftung des Clubs auch ehrenamtliche Aktivitäten belohnen. Mit der Verleihung des Osnabrückpreises für Bürgerengagement hebt sie zum dritten Mal ehrenamtliche und herausragende Bemühungen der Stadtbewohner hervor. Der Preisträger im Jahr 2022 ist die Osnabrücker Tafel.
Im Rahmen einer festlichen Veranstaltung in der Hauptstelle der Sparkasse Osnabrück vergab die Stiftung Osnabrücker Club am Montagabend (29. August) den Osnabrückpreis für Bürgerengagement. Bis zum 30. Juni gingen insgesamt 22 Bewerbungen um den mit 5.000 Euro dotierten Preis bei der Freiwilligenagentur der Stadt ein. Neben dem Gewinner wurden keine Nominierten genannt; sie können sich in den folgenden Jahren erneut auf den Preis bewerben.
Ehrenamt half Osnabrück durch viele Krisen
„Ehrenamt ist kostenfrei auf der einen, aber unbezahlbar auf der anderen Seite“, begann Johannes Hartig, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Osnabrück, sein Grußwort. „Und heute ist der Tag, an dem wir ‚Danke‘ sagen wollen.“ Osnabrücker Oberbürgermeisterin Katharina Pötter war besonders stolz auf das ehrenamtliche Engagement in der Friedensstadt: „Diese Veranstaltung zeigt die hohe Art der Wertschätzung, die die Ehrenamtlichen der Stadt erfahren. Immer wenn wir in der Stadtverwaltung in den letzten Jahren nicht weiterkamen – sei es wegen Corona oder der Ukraine-Krise –, kam uns ein Verein zur Hilfe. Wenn wir uns auch weiterhin für andere einsetzen, wird die Stadtgesellschaft noch stärker und besser.“ Seit 2011 konnte die Stiftung Osnabrücker Club bereits 300.000 Euro in gemeinnützige Projekte investieren. „Der Osnabrückpreis soll nicht nur auszeichnen, sondern auch anspornen“, betont Fritz Brickwedde, Vorsitzender der Stiftung. „Das Leben in Osnabrück wäre ärmer und kälter ohne unsere Ehrenamtlichen.“
Nicht nur Lebensmittel, sondern auch Menschenleben retten
Der Preisträger des Jahres 2022 ist die Osnabrücker Tafel. Im Jahr 1996 mit 41 Ehrenamtlichen gegründet umfasst der gemeinnützige Verein heute 280 freiwillige Helferinnen und Helfer. Wie wichtig das Engagement der Ehrenämtler ist, hob Hermann Große-Marke, Vorstandsvorsitzender der Tafel, hervor: „Vor Corona hatten wir pro Tag etwa 300 Kunden – heute sind es durch den Krieg täglich sogar bis zu 750 Menschen, die alleine zu unserer Hauptstelle kommen. Durch unsere Arbeit versuchen wir, nicht nur Lebensmittel zu retten, sondern auch Menschenleben. Den Preis sehen wir also als große Motivation, damit weiterzumachen.“