HASEPOST hatte in der vergangenen Woche exklusiv darüber berichtet, dass im Juli, erstmals seit Jahren, die Stickstoffdioxid-Messwerte an der Messstation am Schlosswall unter die 40 Mikrogramm-Schwelle gesunken sind.
Vor dem Hintergrund eines grundsätzlich positiven Trends gegenüber 2016, fielen allerdings im Vormonat Juni zwei Spitzenwerte aus dem Rahmen, doch deren Ursache ist jetzt geklärt.

AFP

Insgesamt 18 Mal pro Jahr darf ein Höchstwert von 200 Mikrogramm Stickstoffdioxid (NO2) pro Stunde überschritten werden. Am 22. Juni 2017 passierte das gleich zweimal innerhalb eines Tages, dabei wurde ein Spitzenwert von 242 Mikrogramm NO2 erreicht. Beide Überschreitungen fanden innerhalb eines Nachmittags kurz hintereinander statt.

Eckhard Lammers, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer
Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim, hatte unseren Artikel gelesen und kennt die Ursache für diesen „Ausschlag“ der Messwerte.
Bis auf die zwei erstaunlich hohen Spitzenwerte am 22. Juni, lag der Mittelwert für den Juni 2017, wie zuvor bereits im Mai, nur noch knapp oberhalb des zulässigen Grenzwertes. Die 40 Mikrogramm-Grenze wurde schließlich im Juli mit einem Durchschnitt von 34 Mikrogramm deutlich unterschritten.

Ein Unfall auf der A30 sorgte für Schadstoffrekorde in Osnabrück

„Hintergrund war“, so Eckhard Lammers, der bei der IHK für Standortentwicklung, Innovation und Umwelt zuständig ist, „dass an diesem Tag die A30 bei Nahne in Richtung Hannover wegen  eines Unfalls seit 11:50 Uhr bis in den Nachmittag hinein voll gesperrt war und die Fahrzeuge auf die Innenstadt ausgewichen sind. In Verbindung mit der Wetterlage (sonnig/heiß 34 Grad, teilweise windig) kamen die entsprechenden Spitzenwerte am späten Mittag und gegen 17:00 Uhr zustande“.

Messwerte Schadstoffe Osnabrück
Das Messprotokoll zeigt, wie am Nachmittag des 22. Juni die Messwerte stiegen (Screenshot: LÜN, Hildesheim)

Der IHK-Geschäftsführer bedauert, dass dem Fernverkehr bei solchen Ereignissen nur der Weg durch die Innenstadt möglich ist: „Leider stehen bei Staus auf den Autobahnen A1 und A30 keine leistungsfähigen Umleitungen jenseits des Stadtgebietes zur Verfügung. Umso wichtiger ist es daher, den Verkehr auf diesen Autobahnen möglichst störungsfrei zu halten. Wir setzen uns seit Jahren für Telematik-Einrichtungen ein, die wesentlich zur Unfallvermeidung beitragen können. Ebenso plädieren wir für eine möglichst rasche Räumung von Unfallstellen nach Abschluss der polizeilichen Unfallaufnahme.“