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Theaterkarten in Osnabrück mit knapp 100 Euro bezuschusst

Das uns Osnabrückern das Theater nicht nur lieb, sondern auch ganz besonders teuer ist, darüber haben wir bereits mehrfach berichtet. So zum Beispiel im vergangenen Herbst, als wir die jährlichen(!) Zuschüsse für das Theater, von über 10 Millionen Euro im Verhältnis zur „sonstigen“ Kulturförderung“ gezeigt haben. Oder in diesem Frühjahr, als wir uns den Vergleich erlaubten die jeweils teuerste Dauerkarte bzw. Abo-Karte von VfL (450€) und Theater (256€) zusammen mit den städtischen Zuschüssen abzubilden.
Der vorläufige Höhepunkt der Subventionierung wurde erreicht, als im Sommer mit dem Theater eine Mietzahlung vereinbart wurde, die meilenweit von jedem marktüblichen Mietzins entfernt ist. So wird im kommenden Jahr für das gesamte Jugendstil-Theater, weitere Gebäude und eine große Lagerfläche (alles zusammen über 3.000 Quadratmeter) nur gut doppelt so viel Miete fällig, wie für ein ehemaliges Pornokino in der Hasestraße (400 Quadratmeter). Bislang und auch noch in diesem Jahr zahlt das Theater überhaupt keine Miete. Die für 2016 erstmalig vereinbarte – eher symbolische – Miete soll sich 2017 immerhin verdoppeln.

Steuerzahlerbund berechnet die Zuschüsse pro Theaterbesucher

Nun kritisiert auch der Bund der Steuerzahler die hohe Dauersubventionierung der Theaterlandschaft in Niedersachsen. An die neun Häuser in Niedersachsen seien Zuweisungen und Zuschüsse in Höhe von knapp 156,6 Millionen Euro in der Spielzeit 2013/2014 geflossen.

Vergleich VfL Theater
Was kosten Theater und VfL den Besuchern und dem Steuerzahler

„Die Theaterfinanzierung ist eine freiwillige Aufgabe der öffentlichen Hand, die den Steuerzahler nicht unzumutbar belasten darf“, kommentiert der BdSt-Landesvorsitzende Bernhard Zentgraf die Zahlen aus der neuesten Theaterstatistik des Deutschen Bühnenvereins. Auch der öffentliche Kulturbereich müsse sich wirtschaftlichen Anforderungen stellen und durch höhere Entgelte, Kooperationen oder Zusammenschlüsse seinen Subventionsbedarf drosseln. Insgesamt 1,86 Millionen Menschen besuchten 2013/2014 die Aufführungen der bremischen und niedersächsischen Theater.

Städtische Bühnen im Landesvergleich unter Durchschnitt subventioniert

 Ein schwacher Trost: Osnabrücks Stadttheater ist im Landesvergleich sogar unterdurchschnittlich ineffektiv. Während landesweit durchschnittlich 102,43 Euro pro Theaterbesuch aus der Steuerkasse bezuschusst wurden, hält sich die Subvention in Osnabrück noch knapp unter der Marke von 100 Euro. Mit einem Kostendeckungsgrad von 18,6 Prozent in Osnabrück, gegenüber landesweit 16,6 Prozent (Bremen: 11,9 Prozent) ist man in Osnabrück von wirtschaftlichem Handeln dennoch weit entfernt.

Staatstheater kosten besonders viel

Besonders teuer sind auch das Niedersächsische Staatstheater in Hannover (134,83 Euro Zuschuss pro Besuch), das Oldenburgische Staatstheater (131,29 Euro) und das Staatstheater Braunschweig (125,16 Euro).
Dass es auch deutlich günstiger geht, zeigen die kleineren Theater in Celle (54,90 Euro) und Lüneburg (61,43 Euro).

Steuerzahlerbund fordert höhere Eintrittspreise

Der Bund der Steuerzahler mahnt insgesamt einen wirtschaftlicheren Betrieb der Theater an. Dies könne beispielsweise durch eine stärkere – auch länderübergreifende – Zusammenarbeit der Spielstätten erreicht werden. „Wären Bremen und Niedersachsen ein Bundesland, würden sicherlich keine knapp 50 Millionen Euro Steuergelder pro Jahr in die Häuser in Oldenburg und Bremen fließen“, gibt Zentgraf mit Blick auf ungenutzte Kooperationsmöglichkeiten zu bedenken. Neben Kostensenkungen müsse auch eine angemessene Erhöhung der Eintrittspreise ins Auge gefasst werden. „Es ist nicht ohne Weiteres einzusehen, dass sich die Theater- und Opernliebhaber ihren Genuss zu einem übergroßen Teil von der Allgemeinheit bezahlen lassen. Das ist auch eine Gerechtigkeitsfrage“, meint Zentgraf abschließend.


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Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11

  

   

 

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