Studie: Preisaufschläge heben Steuersenkung für Damenhygiene auf

Die Senkung der Mehrwertsteuer auf Damenhygieneartikel im Jahr 2020 hat laut einer Ifo-Studie nicht zu den erhofften finanziellen Erleichterungen für Verbraucherinnen geführt. Stattdessen berichtet diese Studie von deutlich höheren Preisen für Slipeinlagen, die von der Senkung ausgenommen waren.

Ergebnisse der Ifo-Studie

Die Studie des Ifo-Instituts, welche die Preise für Damenhygieneartikel seit Anfang 2020 analysierte, kam zu dem Schluss, dass die Senkung der Mehrwertsteuer für Binden und Tampons von 19 auf sieben Prozent zu einem erheblichen Anstieg der Verkaufspreise bei Slipeinlagen geführt hat. Die Mehrwertsteuersenkung für Binden und Tampons wurde zu 100 Prozent an die Verbraucherinnen weitergegeben, eine Seltenheit, die möglicherweise durch öffentlichen Druck und intensive Medienberichterstattung verstärkt wurde, so Pascal Zamorski vom Ifo-Institut.

Preiserhöhung bei Slipeinlagen

Unternehmen, die Binden und Tampons anbieten, erhöhten jedoch fast gleichzeitig die Preise für Slipeinlagen, die von der Mehrwertsteuersenkung ausgenommen waren. Laut Zamorski nutzten die Unternehmen den Mangel an öffentlicher Aufmerksamkeit, um aus einer politischen Maßnahme, die Verbraucherinnen entlasten sollte, Profit zu schlagen.

Folgen der Steuererleichterung

Etwa ein Drittel der Frauen, die regelmäßig Binden und Tampons kaufen, greift auch zu Slipeinlagen. Für sie stellt die Mehrwertsteuersenkung nur eine scheinbare finanzielle Entlastung dar, da sie durch die höheren Preise für Slipeinlagen zumindest teilweise ihre Ersparnisse verloren haben. “Frauen, die hauptsächlich Slipeinlagen kaufen, wurden durch die Mehrwertsteuerreform sogar belastet”, so Florian Neumeier, Co-Autor der Studie.

Bedeutung für die Steuerpolitik

Diese Situation verdeutlicht, wie wichtig es ist, in der Steuerpolitik die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Produkten und Märkten zu berücksichtigen. Laut Ifo-Institut und Neumeier müssen steuerliche Maßnahmen die direkten Effekte auf Zielprodukte und die indirekten Auswirkungen auf verwandte Güter berücksichtigen, um unbeabsichtigte Konsequenzen und Marktverzerrungen zu vermeiden.

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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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