Während seiner Griechenland-Reise hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier um Vergebung für die deutschen Gräueltaten während des Zweiten Weltkriegs gebeten. Steinmeier unterstrich die Notwendigkeit der Erinnerungskultur für eine friedliche Zukunft und betonte die Bedeutung des deutsch-griechischen Zukunftsfonds, der jedoch in den aktuellen Haushaltsverhandlungen in Berlin in Frage gestellt wird.
Steinmeier bittet um Vergebung in Griechenland
Frank-Walter Steinmeier bat während einer Gedenkveranstaltung für die Opfer der Zerstörung durch die Wehrmacht in Kandanos auf Kreta um Vergebung für die Verbrechen, die Deutschland im Zweiten Weltkrieg begangen hat. „Ich bitte Sie, die Überlebenden und Nachfahren, um Vergebung für die schweren Verbrechen, die Deutsche hier verübt haben“, sagte er. Steinmeier entschuldigte sich auch dafür, dass Deutschland die Ahndung dieser Verbrechen jahrzehntelang verzögert hat: „Dass es nach dem Krieg zunächst weggesehen und geschwiegen hat.“
Erinnerungskultur essentiell für eine friedliche Zukunft
Steinmeier betonte die Bedeutung der Erinnerung an diese Gräueltaten für eine friedliche Zukunft. „Wir können das Leid nicht ungeschehen machen. Aber wir müssen die Erinnerung daran wachhalten, damit nicht wieder geschieht, was einmal geschiegen ist“, erklärte er. Ohne Erinnerung gebe es seiner Meinung nach keine friedliche Zukunft miteinander. „Deshalb ist so wichtig, dass wir heute gemeinsam der Verbrechen von damals gedenken und dass wir die Erinnerung weitergeben an die nächsten Generationen.“
Zukunftsfonds für gemeinsame Erinnerung in Gefahr
Der Bundespräsident sprach auch die Bedeutung des deutsch-griechischen Zukunftsfonds an, der seit 2014 „an einer gemeinsamen Erinnerungskultur, an einer gemeinsamen Zukunft“ arbeite. Allerdings sind diese Bemühungen durch die laufenden Haushaltsverhandlungen in Berlin in Gefahr. Das Auswärtige Amt plant laut Medienberichten, die Mittel für den deutsch-griechischen und deutsch-italienischen Zukunftsfonds deutlich zu kürzen. Dies hat bereits Bedenken bei den deutschen Botschaftern in Athen und Rom ausgelöst.
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