Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei einem Besuch in Ungarn die Bedeutung europäischer Werte betont und die historische Verbundenheit Deutschlands und Ungarns gewürdigt. Er appellierte für eine stärkere Zusammenarbeit in der Europäischen Union und hob die symbolische Rolle von Sopron im historischen Kontext der Freiheitsbewegungen hervor.
Steinmeier betont europäische Solidarität und Freiheit in Sopron
Der Bundespräsident stellte anlässlich des 35. Jahrestages des Paneuropäischen Picknicks von 1989 klar: „Sopron ist ein Symbol für europäische Solidarität, für Freiheit und Einheit, für Selbstbestimmung statt Abschottung“. Frank-Walter Steinmeier äußerte zudem den Wunsch, dass Ungarn und Deutsche diesen Jahrestag zum Anlass nehmen sollten, um erneut der „gemeinsamen europäischen Bestimmung nachzuspüren“. „Ich bin überzeugt: Ungarn und Deutsche, wir brauchen einander, und wir brauchen die Europäische Union“, betonte er.
Bedeutung des Paneuropäischen Picknicks
Das Paneuropäische Picknick, welches am 19. August 1989 stattfand, zählte neben den singenden Menschenketten im Baltikum und den Montagsdemos in Leipzig zu den herausragenden Freiheitsbewegungen des Jahres 1989. „Ohne Ungarn, ohne den unbändigen, unbezwingbaren Freiheitswillen der Menschen in Mittel- und Osteuropa, ohne ihren Widerstand gegen Fremdbestimmung und Unterdrückung“ wäre die Deutsche Einheit laut Steinmeier nicht denkbar gewesen.
Die historische Massenflucht von 1989
Die Veranstaltung bildete 1989 den Anstoß für die größte Massenflucht seit dem Bau der Berliner Mauer. Bei der Friedensdemonstration nahe der ungarischen Grenze zu Österreich nahmen zwischen 600 und 700 Ostdeutsche die Möglichkeit wahr, in den Westen zu fliehen.
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