Noch ist das „Berliner Kissen“ auf der Gluckstraße eine Fotomontage, doch schon bald sollen sich die „Huppel“ dem Verkehr entgegenstellen.
Nachdem vor zwei Jahren die Bürgerbefragung zur Westumgehung mit ein knappes Ergebnis (48,3/51,7%) gegen die Ost/West-Verbindung erbrachte, wurde von Gegnern und Befürwortern und der Verwaltung gemeinsam nach Alternativen gesucht, die Belastung durch den Verkehr zu reduzieren. Erste Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit werden noch in diesem Jahr umgesetzt.
Statt an den Wohngebieten vorbei, wird der Verkehr nun weiter über den Westerberg geführt. Um wenigstens etwas regulierend eingreifen zu können, hatten sich nach der Bürgerbefragung die Gegner und Befürworter der Westumgehung zusammengesetzt und gemeinsam ein Handlungskonzept entwickelt.
Stadtentwicklungsausschuss gab grünes Licht für zahlreiche Einzelmaßnahmen
Das Handlungskonzept besteht aus zahlreichen Einzelmaßnahmen, die nun vom Stadtentwicklungsausschuss in seiner Sitzung am Donnerstag auf den Weg gebracht wurden.
Noch in diesem Jahr sollen die ersten Maßnahmen umgesetzt werden. So sollen zahlreiche „Berliner Kissen“ auf der Mozartstraße, dem Lieneschweg, der Händelstraße, der Gluckstraße sowie der Caprivistraße und der Albrechtstraße aufgebracht werden um so den Verkehr zu bremsen.
Werden auch Busse und Rettungswagen mit den „Kissen“ klarkommen?
Der Hersteller der „Berliner Kissen“, der diese Verkehrsbremsen als genormte Fertigteile vertreibt, sieht keine Probleme bezüglich der Befahrbarkeit mit Bussen und Rettungswagen. Da insgesamt mehrere Dutzend Kissen über den Westerberg verteilt werden sollen, und einige Buslinien sowie die Zufahrt zum Klinikum auf dem Finkenhügel und die Paracelsus Klinik am Natruper Holz betroffen ist, soll aber erstmal noch ein wenig getestet werden, ob die Aussage des Herstellers so stimmt.
Artilleriestraße demnächst nur noch in eine Richtung befahrbar
Darüber hinaus soll die Artilleriestraße als Einbahnstraße im Abschnitt Sedanstraße bis Sudetenstraße mit vorgeschriebener Fahrtrichtung Sudetenstraße ausgewiesen werden. Hierzu ist eine Verengung des zurzeit zweistreifig befahrbaren Fahrbahnquerschnitts erforderlich. Neben kleineren baulichen Maßnahmen sollen zu diesen Zweck einseitig Stellplätze auf der Fahrbahn markiert werden.
Erreichbarkeit des Campus mit dem Bus wird verbessert
Mit dem Fahrplanwechsel im Sommer 2016 soll die Fahrtenzahl der Linie 22 erhöht werden. Hier wird es eine Erweiterung des Fahrtenangebotes am frühen Abend vom Campus in die Innenstadt / Hauptbahnhof geben, dadurch ergibt sich ein 15-Minuten-Takt bis ca. 20:00 Uhr. Darüber hinaus wird die Linie 22 künftig auch in den Sommer(schul-)ferien verkehren. Das neue Wohngebiet im Wissenschafts- und Wohnpark ist über die Linie 22 direkt an die Innenstadt und den Hauptbahnhof angebunden. Ab dem Fahrplanwechsel werden drei neue Fahrmöglichkeiten ab dem ICO um 6:48 Uhr, 7:18 Uhr und 7:48 Uhr angeboten, die auch für Berufspendler interessant sind.