Verena Pausder, Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbandes, fordert eine Verbesserung der Förderung von Gründerinnen, da deren Anzahl erstenmal seit Jahren zurückgegangen ist. Sie hob die Notwendigkeit hervor, Themen wie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und den Zugang zu Kapital für Frauen zu verbessern. Zudem sieht sie strukturelle Defizite in der Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und Startups.
Struktuelle Defizite in der Start-Up Szene
Die Anzahl der Gründerinnen sei erstmals seit Jahren von 21 Prozent auf knapp 19 Prozent zurückgegangen, was ein “Weckruf” sei, wie Verena Pausder in einem Interview mit der RTL/ntv-Redaktion feststellt. Sie betont: “Ich glaube, das zeigt jetzt ganz klar, dass wir strukturelle Defizite haben”. Als Hauptproblem identifiziert sie “Kapital, Fachkräfte und Entbürokratisierung”. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie den Zugang zu Kapital für Frauen seien Themen, bei denen dringender Handlungsbedarf besteht. Zudem fließe nur zwei Prozent des Venture Kapitals in Deutschland an Gründerinnen.
Positive Entwicklungen und Chancen
Trotz der Herausforderungen zeigt der neue Start-Up Monitor positive Entwicklungen, so Pausder. Sie erklärt: “Positiv überrascht hat mich, dass die Stimmung in der Startup-Szene wesentlich besser ist als in der Gesamtwirtschaft”. Sie führt dies auf die Entschlossenheit der Gründer zurück, die ihre Ideen unabhängig von der aktuellen Wirtschaftslage umsetzen.
Zusammenarbeit und weitere Förderungen
Pausder äußerte ihre Sorge bezüglich der mangelnden Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und Startups. Sie sieht die Zusammenführung der Stärken aus der Industrie, dem Mittelstand und den innovativen Startups als wegweisend für die Zukunft. Die kürzlich angekündigte WIN-Initiative, die bis 2030 zwölf Milliarden Euro privates institutionelles Kapital für Venture Capital bereitstellt, begrüßt sie, jedoch betont sie: “Das reicht noch nicht. Wir haben eine Lücke von 30 Milliarden pro Jahr erhoben”.
Sie appelliert an die Politik, Deregulierung zu fördern, Gründungsprozesse zu vereinfachen und die Einreisemöglichkeiten für Fachkräfte zu beschleunigen, weil dies der größte limitierende Faktor für das Wachstum von Startups sei. “Macht es uns so einfach wie möglich. Wir wollen gar nicht viel von euch haben, aber wir wollen nicht noch extra Hürden, extra Regulierung, extra Bürokratie bekommen”, betont Pausder.
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