Die Deutschen, und mit ihnen auch die Osnabrücker, haben Angst!
Das jedenfalls besagt eine aktuelle Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach, die gestern von der Tageszeitung FAZ veröffentlicht wurde. Die Politikplattform Telepolis machte sich die lesenswerte Mühe, die veröffentlichten Zahlen nochmals griffiger aufzubereiten.
Egal ob es die innerhalb von zehn Jahren von 47% auf 69% gestiegene Angst vor Kriminalität ist, oder die von 24% der Bürger mit Zustimmung versehene Aussage, dass sie sich im Zusammenhang mit Flüchtlingen schon unterwegs unsicher und ängstlich gefühlt hätten (18% Männer, 31% Frauen).
Ängste häufig diffus und vermeintliche Gefahren nicht belegbar
Selbstverständlich sind die Ängste häufig diffus, nicht anders ist zum Beispiel zu erklären, dass inzwischen der Reisemarkt Türkei regelrecht zusammenbricht. Die Wirtschaftswoche berichtete vergangene Woche von einem Einbruch der Reisebuchungen für die Türkei um -40%, obwohl die beliebten Badeorte (noch) als sicher gelten.
Die Anfang dieser Woche vorgestellte Kriminalitätsstatistik für Niedersachsen (hier bei der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung) zeigt für Niedersachsen eine deutliche Abnahme der Fallzahlen bei Mord und Totschlag, von 427 in 2014 auf 392 Fällen in 2015, bei allerdings deutlich ansteigenden Fallzahlen bei den Wohnungseinbrüchen, deren Zahl um 13,1 Prozent auf 16.575 stieg. Extreme Vorkommnisse, wie die Attacken während der Silvesternacht in Köln und anderen Städten, sowie das Gefühl zahlreicher Bürger, dass über solche Angriffe auf ihre Freiheit und Sicherheit von einigen Medien nur halbherzig und beschwichtigend berichtet wird.
Wir fragen unsere Leser:
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Anträge auf kleinen Waffenschein auf Rekordniveau
Egal was die Gründe für die steigenden Ängste der Deutschen sind, auch in Osnabrück verzeichnet die Verwaltung eine verstärkte Nachfrage nach dem sogenannten „Kleinen Waffenschein“ (KWS). Dieser erlaubt „nur“ das Mitführen einer relativ harmlosen Gaspistole oder Schreckschusswaffe in der Öffentlichkeit – der Besitz innerhalb der eigenen vier Wände ist auch ohne KWS erlaubt. Erwischt die Polizei, zum Beispiel bei einer Fahrzeugkontrolle, den Besitzer einer unter den entsprechenden Passus des Waffengesetzes vermerkten Schreckschusspistole, drohen Geldbussen und in schweren Fällen sogar Haft bis zu drei Jahren. Mehr Informationen darüber, was erlaubt ist und was nicht, im oben eingebundenen Video.
Nach aktuellen Informationen aus der Osnabrücker Stadtverwaltung, wurden allein im Februar 2016 fast so viele KWS ausgestellt (25), wie im Gesamtjahr 2015 (27), und der „Run“ hält an.
Wer in Osnabrück einen Kleinen Waffenschein beantragen will, kann dies im Stadthaus am Natruper-Tor-Wall – Kontaktinformationen hier. Die Kosten für den KWS betragen 50 Euro. Die Bearbeitungszeit, innerhalb derer die Eignung des Antragstellers geprüft wird, beträgt aktuell etwa 1- 2 Monate.
Das oben verlinkte Video über den Kleinen Waffenschein haben wir mit freundlicher Genehmigung von Marc Schieferdecker eingebunden. Schieferdecker ist Blogger bei the Geek und Gründer der German Rifle Association.