HASEPOST
 
HASEPOST

Stalking-Vorwürfe: Joel G. sollte nicht als Straftäter stigmatisiert werden

Wie konnte aus einem von seinem Umfeld als eher ruhig beschriebenen jungen Mann ein mutmaßlicher Vergewaltiger und Mörder werden? Neue Recherchen legen nahe, dass die Justiz schon früh hätte eingreifen können, aber zum entscheidenden Zeitpunkt keine Härte zeigte.

Wie die Bild-Zeitung am Dienstag berichtete, wurde gegen den inzwischen bundesweit in der Presse als „Joel G.“ bezeichneten mutmaßlichen Täter der Gewalttat von Bramsche Pente bereits in der Vergangenheit ermittelt, er galt als „polizeibekannt“ und soll als Stalker aufgefallen sein.

Auch entsprechend den inzwischen öffentlich gemachten Beschreibungen des Partyabends, an dessen Ende ein junges Mädchen aus Schwagstorf tot und offensichtlich zuvor sexuell mißbraucht aufgefunden wurde, soll der Tatverdächtige sich seinem späteren Opfer auffällig aufgedrängt haben.

Einstellung des Verfahrens um Jugendlichen nicht zu stigmatisieren

Auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigte Staatsanwalt Dr. Alexander Retemeyer die Recherchen der Boulevardzeitung. Demnach, so der Staatsanwalt, wurde ein entsprechendes Verfahren im Jahr 2020 von seiner Behörde gemäß § 45 II JGG eingestellt.
Das entsprechende Verfahren wird auch als „Diversion“ bezeichnet, dabei soll vermieden werden, dass ein Heranwachsender frühzeitig eine Stigmatisierung als Straftäter erfährt.

Keine weiteren Details, weil es sich um ein Jugendstrafverfahren handelte

Damit ein Verfahren gegen einen Jugendlichen frühzeitig und ohne Erhebung einer Anklage und ohne Hinzuziehung eines Richters frühzeitig eingestellt werden kann, ist eine erzieherische Maßnahme notwendig. Details dazu wollte die Staatsanwaltschaft nicht nennen, da es sich um ein Jugendstrafverfahren handelte


Liebe Leserin und lieber Leser, an dieser Stelle zeigen wir Ihnen künftig regelmäßig unsere eigene Kommentarfunktion an. Sie wird zukünftig die Kommentarfunktion auf Facebook ersetzen und ermöglicht es auch Leserinnen und Lesern, die Facebook nicht nutzen, aktiv zu kommentieren. FÜr die Nutzung setzen wir ein Login mit einem Google-Account voraus.

Diese Kommentarfunktion befindet sich derzeit noch im Testbetrieb. Wir bitten um Verständnis, wenn zu Beginn noch nicht alles so läuft, wie es sollte.

 
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11

  

   

 

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion