Im Hinblick auf die Pläne der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für bezahlbares Wohnen, zeigt sich der Deutsche Städte- und Gemeindebund besorgt. Hauptgeschäftsführer André Berghegger warnt vor möglichen bürokratischen Belastungen und betont, dass die gegenwärtigen Probleme nicht durch die Errichtung neuer EU-Strukturen gelöst werden können.
Deutscher Städte- und Gemeindebund: „Keine einzige Wohnung durch EU-Bürokratie“
André Berghegger des Deutschen Städte- und Gemeindebunds äußerte sich kritisch gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Allein durch die Schaffung neuer EU-Bürokratie sei noch keine einzige Wohnung gebaut“, warnte er und fügte hinzu, „Wir haben bei diesem Thema kein Erkenntnis-, sondern vielmehr ein Umsetzungsproblem. Im Falle neuer EU-Strukturen droht auch neuer Bürokratieaufwand“.
Probleme beim Wohnungsbau: Baukosten und fehlende Flächen
Nach Ansicht des Städte- und Gemeindebunds können die aktuellen Herausforderungen beim Wohnungsbau nicht allein durch die EU bewältigt werden. Berghegger erklärte, dass die Hürden beim Wohnungsbau „insbesondere an extrem hohen Baukosten, überlangen Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie an fehlenden Flächen zur Realisierung von Wohnungsbauprojekten“ liegen. Er forderte, dass bereits beschlossene Maßnahmen zur Förderung des Wohnungsbaus in Deutschland umgesetzt werden, statt neue EU-Strukturen zu schaffen.
Deutsche Bauindustrie: Bereit für Wohnungsbauoffensive
Die deutsche Bauindustrie sieht sich gut aufgestellt, um eine umfangreiche EU-Wohnungsbauoffensive zu bewältigen. Laut Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Deutschen Bauindustrie, gibt es in Deutschland „kein Wohnungsbauprojekt, das aufgrund mangelnder Kapazitäten nicht gebaut worden ist“. Er betonte, dass aufgrund der derzeitigen Auftragsschwäche sogar nach Möglichkeiten gesucht werde, die Mitarbeiter besser auszulasten. „Erst durch eine Kofinanzierung der EU könnte es aber wieder gelingen, dass mehr Sozialwohnungen gebaut werden, als aus der Zweckbindung fallen“, so Müller.
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