Die Stadtwerke haben im vergangenen Jahr ihre Sonnenstromeigenerzeugung massiv ausgebaut. Auf den Dächern am Busbetriebshof sowie am Nettebad wurden weitere Solarmodule mit einer Gesamtleistung von nahezu 600 Kilowatt peak (kWp) installiert. Dank des Solarzubaus können die Stadtwerke rein rechnerisch noch mehr eigenen Sonnenstrom für die E-Busse und das Nettebad erzeugen.
„2019 war für uns ein starkes Solarjahr“, erläuterte der Stadtwerke-Vorstandsvorsitzende Christoph Hüls bei der Vorstellung der neuen Großanlagen. „Wir konnten unsere Solareigenerzeugungsquote an beiden Standorten mehr als verdoppeln“. Das zentrale Stadtwerke-Betriebsgelände inklusive Busbetriebshof sowie das gesamte Nettebad-Freizeitareal hätten sich mittlerweile zu regelrechten Solarparks entwickelt. „An unserem Zentralstandort an der Alten Poststraße/Sandbachstraße beträgt die Gesamtleistung unserer Solaranlagen mittlerweile knapp 600 Kilowatt peak, am Nettebad fast 400 Kilowatt peak – Tendenz weiter steigend.“
Jeder dritte Elektrobus-Kilometer mit Sonnenenergie vom heimischen Himmel
An der Stadtwerke-Zentrale wurden die Anlagen auf dem Buscarport sowie auf der Buswerkstatt neu installiert. „Dabei helfen uns neue technische Möglichkeiten“, erläutert der Stadtwerke-Solarexperte Sven Kiesow. Aufgrund statischer Herausforderungen konnten die Dächer bislang nicht mit Solarmodulen bestückt werden. „Jetzt kommt eine neue aerodynamische Modulunterkonstruktion zum Einsatz – diese optimierte Dachaufständerung macht die Solarnutzung erst möglich.“ Mehr als 500.000 Kilowattstunden Sonnenstrom pro Jahr erzeugen die Stadtwerke künftig mit allen Solaranlagen am Zentralstandort – eine Menge, die rein rechnerisch mehr als ein Drittel des jährlichen E-Bus-Strombedarfs auf der Linie M1 abdeckt.
Energie-Vorreiter Nettebad
Neu bestückt wurden auch die Dächer des Nettebad-Sportbades sowie des X-Force-Fitnessanbaus. „Gemeinsam mit der vorhandenen Anlage auf dem Nettedrom-Dach können wir am Nettebad künftig rund 330.000 Kilowattstunden Sonnenstrom selber erzeugen“, betonte Stadtwerke-Bäderchef Wolfgang Hermle. Auch das energieintensive Nettebad positioniere sich bereits seit längerer Zeit als Energie-Vorreiter. „Hierzu tragen unsere bereits in 2013 in Betrieb genommene Geothermieanlage, unsere Solarabsorberanlage zur Badewassererwärmung sowie weitere innovative Effizienzmaßnahmen bei“, so Hermle weiter. „Hier zahlt es sich aus, dass wir unser Energie- und Bäder-Knowhow unter dem gemeinsamen Stadtwerke-Dach bündeln“, ergänzte Stadtwerke-Chef Hüls.
Von Wind zu Solar
Der Stadtwerke-Chef deutete zudem an: Auch 2020 soll ein Solarjahr werden. In den zurückliegenden Jahren hatten die Stadtwerke ihren Fokus noch auf eigene Windstromprojekte in der Region gesetzt – allein das Repowering der Piesberg-Windräder sowie der Bau der Windparks in Hollage, Venne und Rieste erhöhten das Stadtwerke-Grünstromportfolio um fast 25 Megawatt Gesamtleistung. „Aufgrund der derzeit sehr schwierigen Rahmenbedingungen ist die Projektierung neuer Windstromprojekte allerdings nicht machbar“, erläuterte Hüls. „Daher setzen wir verstärkt auf Solarprojekte auf eigenen Dächern.“ So soll in 2020 die Nettedrom-Dachanlage erweitert werden, zudem erhalten das neue Dach des Nettebad-Außenbeckens und ESOS-Gebäude im Landwehrviertel weitere Anlagen. „Unser Ziel ist es, unsere Sonnenstromeigenerzeugungsquote in unserem Versorgungsgebiet stetig weiter zu erhöhen und so unserem Selbstverständnis und unserer Vorreiterrolle gerecht zu werden“, so Stadtwerke-Chef Hüls abschließend.
Foto: Mehr Sonnenstrom vom Nettebad-Dach: (V.l.) Wolfgang Hermle (Stadtwerke-Bäderchef), Christoph Hüls (Stadtwerke-Vorstandsvorsitzender), Alois Plüster (Geschäftsführer SunConcept), und Sven Kiesow (Stadtwerke-Solarprojektleiter). (© Stadtwerke Osnabrück / Marco Hörmeyer)