Auf Kurs: Unter diesem Leitgedanken haben die Stadtwerke Osnabrück am Mittwochabend ihren Jahresabschluss 2015 vorgestellt.
„Wir sind das Unternehmen Lebensqualität“, mit diesen Worten machte Stadtwerke-Vorstand Dr. Stephan Rolfes klar, wo er die Stadtwerke positioniert. Zwar seien die Stadtwerke ein „Gemischtwarenladen“, tatsächlich bietet das städtische Unternehmen vom Stromtarif, über das Bus-Ticket bis zum Saunagang höchst unterschiedliche Produkte an, aber man „lebt“ eine Einheit unter dem Dach der Stadtwerke.
Stadtwerke setzen auf die Kompetenz der eigenen Mitarbeiter – nicht auf Unternehmensberater
Die mehr als 1.000 Mitarbeiter standen in der diesjährigen Hauptversammlung, an der neben Ratsmitgliedern auch Führungskräfte und Arbeitnehmervertreter des Unternehmens teilnahmen, im Mittelpunkt zahlreicher Redebeiträge, nicht nur der Vorstände.
Anders als viele andere Unternehmen, die sich neuen Herausforderungen des Marktes stellen müssen, habe man bei den Stadtwerken auf die Kompetenzen der eigenen Mitarbeiter gesetzt und bewusst auf externe Unternehmensberater verzichtet, so Rolfes. Die Strategie hat sich offensichtlich ausgezahlt. Ein sehr gutes Jahresergebnis in Höhe von 5,1 Millionen Euro (Vorjahr: 3,2 Millionen) erhöht nicht nur die Rücklagen, sondern spült auch drei Millionen Euro in die Stadtkasse.
Stadtwerke sind in einem „Marathonlauf, der bergauf geht“
Trotz der guten Zahlen des vergangenen Jahres, befinde man sich auf einem „Marathonlauf, der zusätzlich auch noch bergauf geht“, so Dr. Rolfes in der Situationsbeschreibung des wirtschaftlichen Umfelds und der zukünftigen Herausforderungen. Vorstandsvorsitzender Manfred Hülsmann, der Ende des Jahres in den Ruhestand wechseln wird, beschrieb den aktuellen Prozess als einen Wechsel „vom Energieversorger zum Energiemanager“.
Der Grünen-Politiker Volker Bajus fand, mit Blick auf den Nahverkehr noch deutlichere Worte für die Herausforderungen an die Stadtwerke: „Die Zeit, als Kunden noch Beförderungsfälle waren, sind vorbei“, so der Stadtrat und Landtagsabgeordnete. Sein Kollege von der der CDU, Dr. Fritz Brichwedde sprach von einer energiewirtschaftlichen Umbruchsituation“, in der sich die Osnabrücker Stadtwerke hervorragend behaupten. Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, der als Aufsichtsratsvorsitzender auch in offizieller Funktion Bericht erstatten musste, zeigte sich erfreut: „Wir Osnabrücker können mit Fug und Recht und auch ein wenig Stolz behaupten: Unsere Stadtwerke sind sehr gut aufgestellt“.