Zugegeben, die meisten Osnabrücker werden das OS-Team hauptsächlich mit seiner für den Bürger eher unangenehmen Funktion bei der Kontrolle und Bestrafung des (zu schnell) fliessenden und (falsch) parkenden Verkehrs in Verbindung bringen.
Das dem Namen “OS-Team” aber auch eine tiefere Logik – und nicht einfach die Verbindung “OS = Osnabrück” – zukommt, hätten wohl die wenigsten gedacht.
Nach der Logik der Stadtverwaltung steht das “O” für Ordnung und das “S” für Service… so so, wieder was gelernt!
Da sich die Stadt sich in Zeiten leerer Kassen aber immer weniger Service leisten kann, wird das kostenintensive Aufgabenfeld des OS-Teams nun abgeschafft und mit dem Geschäftsfeld Ordnung soll weiter Kasse gemacht werden (wie bspw. OS-Community unter Verweis auf die NOZ schon im Januar berichtete).
Nun aber ist die Verwaltung offenbar auf die fixe Idee gekommen, das mit der Aufgabenänderung ja auch ihr cleveres Namenskonzept überdacht werden muss (und man so ja auch neue Uniformen, Fahrzeugbeschriftungen etc. anfordern kann). Einer der kuriosen Namensvorschläge aus der Verwaltung “OAD”… na wenn da nicht schöne Erinnerungen an die OAB aufkommen?!
Mit dem CDU Ratsherrn Christoph Bertels gab es zwar im Ausschuss für Feuerwehr und Ordnung eine “Stimme der Vernunft”, die sich wohl daran erinnerte, das OS für einen Osnabrücker durchaus noch mehr Bedeutungen haben mag (siehe auch der Name dieses Blogs), aber wie es scheint, will sich die Verwaltung tatsächlich durchsetzen und den Namen des OS-Teams ändern.
Die NOZ hat das Thema heute aufgegriffen und in ihrer Onlineausgabe um eine kleine Umfrage angereichert. Leider wird die Zahl der Teilnehmer nicht angezeigt, der aktuelle Zwischenstand von heute Vormittag zeigt aber, dass die Umbenennung nur gut einem Viertel egal ist – aber mehr als zwei Drittel der Teilnehmer gegen diese (wie ich meine) Schwachsinns-Idee sind.
Wer mehr wissen und selbst abstimmen will, hier geht´s zum Artikel der NOZ – und hier direkt zur Online-Abstimmung.
*** UPDATE 13.09. ***
Die SPD-Ratsfraktion hat nach der Wahlniederlage vom Sonntag offenbar Kreide gefressen und eilig eine Pressemeldung zur Beibehaltung des bewährten Namens OS-Team veröffentlicht. Um seine Untätigkeit bei der letzten Fachausschuss-Sitzung zu begründen (zumindest ist nichts von einer kritischen Wortmeldung im Verlauf der Sitzung bekannt), betont das Ausschuss-Mitglied Jens Martin in Hinblick auf die letzte Sitzung des Ausschusses für Feuerwehr und Ordnung: “Beschlossen wurde nichts”.
Es ist sehr zu begrüssen, das die Genossen nicht nur in Form von Heiko Panzer (am 09.09.) im Kommentarbereich der NOZ, sondern nun auch in einer Pressemitteilung, für die Beibehaltung des bewährten Namens eintreten – auch wenn die SPD-Vertreter im fraglichen Ausschuss offenbar keinerlei Regung bei den Verwaltungsvorschlägen zu VAD oder OAD (OAB?) zeigten – dieses Verdienst gebürt dem frisch wiedergewählten Ratsherrn Bertels von der CDU.
Sollten wir soviel geistige Flexibilität auch bei Themen wie XXL-Neumarkt-Shoppingcenter oder Martinistraßen-Verstopfung sehen, könnte des ein gutes Zeichen für eine Politik für statt gegen den Bürger sein!
Der Wählerauftrag ist ja wohl eindeutig genug – und die SPD sollte sich nun in Demut üben um bei der nächsten Wahl nicht auch den OB-Posten zu verlieren (aktuell hätten ja sogar die Grünen – den richtigen Kandidaten vorausgesetzt – Chancen auf dieses Amt)!
Auch die NOZ berichtet hier über den scheinbaren Sinneswandel der SPD.