Ursprünglich hatte die Universität ihre Finger nach dem Bauernhof auf dem Westerberg ausgestreckt. Nachdem die Forschungsidee von landwirtschaftlicher Robotertechnik aber (vorerst) zu den Akten gelegt wurde, wurde im Stadtrat nun über eine Pachtverlängerung gesprochen.
Pacht bislang immer nur um ein Jahr verlängert
In den Vorjahren wurde die Pacht immer nur für ein Jahr verlängert (HASEPOST berichtete), was für den Landwirt jedes Jahr Unsicherheit bedeutete.
Hochschulen sollen nicht in ihrer Entwicklung gebremst werden
Paul Meinberg erklärte für die SPD, man wolle die Hochschule in ihrer Entwicklung nicht bremsen, daher stellte er sich gegen eine Pachtverlängerung von neun Jahren, die im Vorfeld der Ratssitzung bereits von der FDP als Antrag eingebracht worden war.
Zwischenzeitlich hatte die FDP zusammen mit der CDU diesen Antrag jedoch auf fünf Jahre heruntergeschraubt. Damit könnte auch die SPD leben, so Meinberg, der auch betonte, dass die Familie die Landwirtschaft nur im Nebenerwerb betreibt. Anders als bei einer neuerlichen nur um ein Jahr verlängerten Pacht, wären fünf Jahre ein guter Kompromiss.
Fünf Jahre Pachtvertrag für die Grünen zu lang?
Jens Meier von den Grünen war sich nicht sicher, ob ein Pachtvertrag von fünf Jahren nicht auch noch zu langfristig sei, schließlich gäbe es auch kurzfristig zu beantragende Fördermittel für die Hochschulen, für die man dann schnell Raum bräuchte.
Sollte die Hochschule in Zukunft doch noch die Hoffläche an die Hochschule vergeben, würde seine Fraktion sich dagegen stellen, dass die jetzt landwirtschaftlich genutzten Flächen dann bebaut werden würden.
Für die FDP-Faktion erklärte Thomas Thiele er hätte im Vorfeld mit Ulrich Hus von der SPD gesprochen, dass ein erneutes Verlängern der Pacht um nur ein Jahr keine Art sei, wie man mit dem Pächter umgehen sollte.
Die Begehrlichkeit der Universität nach dem Hof-Gebäude sei zwar verständlich, aber nur im Einklang mit dem Pächter, mit dem man jahrelang vertrauensvoll zusammengearbeitet hat.
Auch für Wulf-Siegmar Mierke von der UWG war klar, dass der „Grüne Finger“ erhalten bleiben muss. Aber auch Mierke zeigte Verständnis für zukünftige Forderungen der Hochschulen nach mehr Raum auf dem Westerberg.
Oberbürgermeister Wolfgang Griesert berichtete von Rückmeldungen aus den Hochschulen, die ebenfalls mit einer Pachtverlängerung von fünf Jahren leben könnten, allerdings sollte man sich dann nach drei Jahren nochmal zusammensetzen und klären wie es weitergeht.
Der Pächter Thomas Kemna wäre vor einigen Jahren noch mit einem (ursprünglich) auf vier Jahre begrenzten Pachtvertrag einverstanden gewesen, der sich stillschweigend um nur ein Jahr verlängert. Nun gelte es aber dem Pächter neue Sicherheit geben, weswegen auch der Oberbürgermeister sich für die fünfjährige Pachtverlängerung aussprach.
Nicht wieder erst am Ende der Pacht über Perspektiven sprechen
Michael Hagedorn, Fraktionsvorsitzender der Grünen, mahnte an man solle während der Laufzeit des (verlängerten) Pachtvertrages – nicht erst wieder am Ende- über Perspektiven für die Hochschulen reden. Details der Pachtverlängerung wollte er aber nach der Ratssitzung verhandeln.
Neun Jahre sind zu lang für die SPD
Für die SPD erklärte auch Frank Henning, dass einige Punkte des vorliegenden Antrages in die Ausschüsse verweisen werden sollten, zum Beispiel die Renovierungskosten nach Abschluss des Pachtvertrages.
Darüber gab es ein paar Unklarheiten, die Katharina Pötter (CDU) teilweise ausräumen konnte.
Abschliessend wurde vereinbart die Verträge in den Ausschüssen klären zu lassen, die Laufzeit des neuen Pachtvertrages wurde mit einer Laufzeit von fünf Jahren einstimmig beschlossen.
[mappress mapid=“54″]