Das erneute und nun womöglich dauerhafte “Aus” für das Maidorf auf der Osnabrücker Maiwoche kam nicht überraschend. Bereits im August (HASEPOST berichtete) wurde unserer Redaktion eine Mitteilungsvorlage aus dem Zuständigkeitsbereich des Stadbautrats Frank Otte zugespielt, aus der die mangelnde Motivation an einer Rettung dieser Attraktion mitzuarbeiten abzulesen war.
Verwaltung beerdigt das Maidorf unter Ausschluss der Öffentlichkeit
Auch jetzt, knapp ein halbes Jahr vor der nächsten Maiwoche, traut sich die Verwaltung noch nicht öffentlich Stellung zu nehmen. Ebenso wie der Verwaltungsausschuss, der außerhalb öffentlicher Kontrolle tagt, waren die die Informationen aus der unserer Redaktion vorliegenden Verwaltungsmitteilung nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.
Kernsatz der bereits im Hochsommer nur intern verbreiteten Mitteilung: „Seitens der Verwaltung bleibt es diesbezüglich bei der Einschätzung, dass der Versuch, eine baurechtlich Genehmigungsfähigkeit, auf der Grundlage des alten Maidorfkonzeptes herbeizuführen, nicht erfolgsvorsprechend ist“.
Der “Genehmigungs-Schwarze-Peter” wurde von der lokalen Verwaltung an den TÜV Nord und das Umweltministerium in Hannover als Aufsichtsbehörde weitergereicht, auch wenn in den Jahren zuvor – unter Nutzung des vorhandenen Ermessensspielraums der Verwaltung – immer eine “Osnabrücker Lösung” herbeigeführt werden konnte.
Maidorf-Betreiber sieht Verantwortung bei einer einzelnen Person
Im Gespräch mit unserer Redaktion hatte Maidorf-Betreiber Frederik Heede im August seinen Willen deutlich gemacht, dennoch für das Maidorf in seiner bisherigen Form zu kämpfen – auch weil die in diesem Mai erstmals probierte abgespeckt Variante wirtschaftlich für ihn nicht darstellbar ist. Wie bereits in einem Gespräch mit der HASEPOST kurz vor der Eröffnung der vergangenen Maiwoche , hatte Heede deutlich gemacht, dass es nicht die Sicherheit, sondern die Bedenken eines Einzelnen sind, die einer Fortführung der Erfolgsgeschichte des Maidorfs im Wege stehen.
Im kommenden Jahr wird Frank Otte entmachtet
Läuft alles so, wie es Oberbürgermeister Wolfgang Griesert geplant hat, wird der Vorstand der Stadtverwaltung im kommenden Jahr umgestaltet und Stadtbaurat Frank Otte werden einige Aufgaben entzogen. Womöglich kann unter neuer Leitung ein neuer Anlauf für das Maidorf unternommen werden.
Dass der umstrittene Baurat bis dahin noch einigen Schaden anrichten kann, bewies Otte nur einen Tag nach Bekanntgabe der Pläne des OB, als er durch seine kompromisslose Haltung beinahe für ein “Aus” des Eiszaubers am Ledenhof gesorgt hatte. Dort passten ihm aufgestellte Werbe-PKW nicht ins Weltbild. Nach Ansicht des Verwaltungschefs sei der bis zum 30. Dezember an die Schausteller verpachtete Ledenhof eine “Fußgängerzone” und dort seien zu Werbezwecken aufgestellte PKW verboten.
Erst auf Intervention des Oberbürgermeisters und nachdem sich der SPD Fraktionsvorsitzende Frank Henning, der auch schon für das Maidorf gekämpft hatte, eingeschaltet hatte, konnte der Eiszauber gerettet werden.