Im Januar 2020 startete die Stadtbahninitiative Osnabrück (SBI) eine Online-Petition, um Unterschriften für die Wiedereinrichtung einer Straßenbahn in Osnabrück zu sammeln. Heute, am 10. November 2020, wurde die Unterschriftenliste an Osnabrücks Oberbürgermeister Wolfgang Griesert übergeben.
Bis vor knapp 60 Jahren war Osnabrück mit einem Straßenbahnnetz ausgestattet, das nicht nur die Osnabrücker Innenstadt, sondern auch einige Bereiche der angrenzenden Stadtteile abdeckte. Mit dem Aufschwung des Individualverkehrs wurde der Straßenbahn allerdings der Todesstoß versetzt: Im Jahr 1958 beschloss der Rat der Stadt Osnabrück die Abschaffung des Verkehrsmittels. Heute ist das Streckennetz der Straßenbahn komplett abgebaut und seine Existenz vor knapp 60 Jahren lässt sich nur noch an einigen Orten in Osnabrück erahnen, wie etwa am Rosenplatz.
Das Ziel: erst Machbarkeitsstudie, dann Straßenbahn
Gemeinsam mit der Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ hat sich die Stadtbahninitiative zum Ziel gesetzt, wieder eine Straßenbahn auf die Straßen Osnabrücks zu bringen. Dafür richteten die Initiatoren eine Online-Petition ein, deren Ergebnis sich nach Ansicht der Stadtbahninitiative sehen lassen kann. 3.155 Personen, davon 2.144 mit Wohnsitz in Osnabrück, haben die Petition unterschrieben. Mit ihrer Aktion zielt die Stadtbahninitiative darauf ab, dass der Rat eine Machbarkeitsstudie zur Stadtbahn in Auftrag gibt und dafür im kommenden Haushalt entsprechende Mittel bereitstellt. Heute, am 10. November 2020, wurde die Petition an den Osnabrücker Oberbürgermeister Wolfgang Griesert übergeben.
Einige Parteien unterstützen Initiative bereits
Die Grüne, die Linke und die FDP Osnabrück hätten nach Angaben der Stadtbahninitiative bereits ihre Unterstützung für das Anliegen erklärt. Ungewissheit herrscht noch bei der SPD, CDU und UFO-Fraktion. Die SPD will ihre Unterstützung von bestimmten Voraussetzungen abhängig machen, während CDU und UFO sich bisher noch nicht gemeldet hätten.
Thomas Polewsky (Vertreter der Stadtbahninitiative) und Wolfgang Griesert (Oberbürgermeister Osnabrücks) bei der Übergabe der Petition. / Foto: Rykov.