Die Stadt Osnabrück steht vor einer wichtigen Entscheidung zur Zukunft der Bremer Brücke, der Heimspielstätte des VfL Osnabrück. In einer aktuellen Beschlussvorlage, über die am Dienstag (20. August) zunächst der Finanzausschuss und anschließend, am 3. September, der Rat der Stadt Osnabrück abstimmen muss, wird die Bereitstellung von Finanzmitteln für die Sanierung des Stadions vorgeschlagen.
67,7 Millionen Euro für Sanierung
Der Rat der Stadt betonte bereits in früheren Beschlüssen die Bedeutung des Stadions und des VfL Osnabrück für die Stadt und die Region. Nun soll die Stadt ihre finanzielle Unterstützung für die dringend notwendige Sanierung des Stadions konkretisieren. Vorgesehen ist ein investiver Zuschuss in Höhe von 6,95 Millionen Euro an die Stadionbetriebsgesellschaft, der vor allem für die ersten fünf Leistungsphasen der Objekt- und Fachplanung sowie notwendige Gutachten verwendet werden soll.
Dieser Zuschuss stellt jedoch keine endgültige Entscheidung zur Umsetzung der Sanierung dar, sondern dient lediglich zur Vorbereitung und Planung. Eine endgültige Entscheidung über die Sanierung wird erst zu einem späteren Zeitpunkt getroffen. Die Stadt plant, im Haushalt 2025 insgesamt 67,7 Millionen Euro für die Stadionsanierung bereitzustellen. Über diese Mittel kann allerdings erst nach Abschluss der Planungsphase und nach einem weiteren Beschluss des Rates verfügt werden. Zusätzlich sollen ab 2025 jährlich 150.000 Euro als Zuschuss zur Deckung der laufenden Kosten der Stadionbetriebsgesellschaft bereitgestellt werden, falls dort entsprechender Bedarf besteht.
Stadion soll Anforderungen für 2. und 3. Liga erfüllen
Das Stadion an der Bremer Brücke ist stark sanierungsbedürftig, insbesondere die marode Bausubstanz macht eine zeitnahe Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen notwendig. Der derzeitige Planungsstand sieht den Erhalt und die Modernisierung des Stadions vor, einschließlich des Neubaus der Ost-, Süd- und Westtribünen. Dies würde zu einem Stadion mit einer Kapazität von mindestens 16.000 Zuschauern führen, wobei eine hohe Anzahl an Stehplätzen beibehalten werden soll.
Die Planungen sind darauf ausgerichtet, die Anforderungen der Deutschen Fußball Liga (DFL) und des Deutschen Fußballbundes (DFB) für die 2. Bundesliga und die 3. Liga zu erfüllen. Trotz der geplanten Modernisierungen sind jedoch einige Herausforderungen zu bewältigen, wie etwa die Einhaltung von immissionsschutzrechtlichen Vorgaben am bestehenden Standort.
Neubau wäre bedeutend teurer als Sanierung
Zudem wird die zukünftige Organisationsstruktur der Stadionbetriebsgesellschaft überarbeitet, um die finanziellen Lasten besser zu verteilen. Geplant ist, dass die Stadt Osnabrück mehrheitlich Eigentümer der Stadionbetriebsgesellschaft wird, um die wirtschaftlichen Risiken für den VfL Osnabrück zu minimieren.
Schon jetzt zeichnet sich ab: Eine Sanierung ist immer noch günstiger als ein kompletter Neubau, der schätzungsweise mit mehr als 100 Millionen Euro zu Buche schlagen würde. Außerdem, so hieß es in einem Pressegespräch am vergangenen Freitag (16. August), würde es dafür kaum eine geeignete Fläche geben, da der Grüne Finger in der Gartlage erhalten werden und der Limberg ausschließlich für Gewerbe genutzt werden soll.