In Kindertagesstätten herrscht bundesweit Fachkräftemangel. Auch in Osnabrück mussten deshalb die Betreuungskernzeiten in städtischen Kitas eingeschränkt werden. Mit einer Umstrukturierung der Randzeiten kann die Stadt Osnabrück dennoch allen Kindern, die einen dringenden Bedarf haben, ein Betreuungsangebot zusichern.
Um in Zukunft wieder verlässliche Betreuungszeiten zu ermöglichen, passt die Stadt Osnabrück zum neuen Kitajahr 2023/2024 die Betreuungszeiten in den städtischen Kindertagesstätten an. Die Kernbetreuungszeit wird dann zwischen 8 Uhr und 14 Uhr beziehungsweise 14:30 Uhr für Krippenkinder liegen. Um den Bedarf nach einer Betreuung über die Kernzeiten hinaus zu prüfen, hat die Stadt alle Eltern, die ihre Kinder in die Obhut städtischer Kitas geben, abgefragt. Das Ergebnis: 335 Eltern haben einen Bedarf angemeldet und alle Kinder, die auch über die Kernzeiten hinaus betreut werden müssen, haben einen sicheren Platz.
Verlässliche Betreuung ermöglichen
„Trotz der guten Nachricht müssen wir leider sagen, dass die Situation nicht gut ist“, sagt Oberbürgermeisterin Katharina Pötter. „In den letzten Monaten gab es immer wieder Betreuungseinschränkungen wegen des Fachkräftemangels. Wir versuchen unser Bestes zu tun und dazu gehört die Umstrukturierung der Betreuungszeiten. Einige Gruppen waren nicht ausgelastet – so standen beispielsweise 20 Betreuungskinder für die Nachmittagszeit auf dem Papier, aber nur fünf waren da – und die Fachkräfte deshalb ungleich verteilt.“ Durch die Einführung der neuen Randzeiten kann das Erziehungspersonal flexibler und damit effizienter eingesetzt werden, sodass der Personalschlüssel erfüllt bleibt. „Eine verlässliche Betreuung ist unfassbar wichtig und die wollen wir mit diesem Konzept in die Tat umsetzen“, ergänzt die Oberbürgermeisterin.
Wahrscheinlich alle Eltern erreicht
„Den Eltern, die bis 16 Uhr Bedarf haben, können wir einen Platz zusichern – auch mit einer kleinen Reserve für Härtefälle“, berichtet die Geschäftsleiterin der städtischen Kindertagesstätten Katharina Spreckelmeyer. Da die Eltern nicht nur online abgefragt worden wären, sondern auch vor Ort, geht sie davon aus, dass alle Eltern mit Bedarf erreicht werden konnten. „Durch die Umstrukturierung reduziert sich nachmittags der Bedarf um 45 Betreuungskräfte. So reagieren wir auch auf die Bedürfnisse der teilweise sehr überlasteten Betreuerinnen und Betreuer.“