Die Stadt Osnabrück hat ein ehrgeiziges Projekt gestartet: Die Sportentwicklungsplanung soll den Sport in der Stadt ganzheitlich betrachten und zukunftsorientiert voranbringen. Bis Ende 2025 wird ein Konzept erarbeitet, das die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger, der Sportvereine sowie des Schulsports berücksichtigt und allen zugutekommt.
110 Sportvereine mit 49.000 Mitgliedern werden befragt
„Ohne die Pandemie hätten wir dieses Thema schon früher angegangen“, erklärt Erster Stadtrat Wolfgang Beckermann. Jetzt stehe die Sportentwicklung aber ganz oben auf der Prioritätenliste. Unterstützung erhält man dabei von Prof. Dr. Robin Kähler und seinem Team, wofür die Stadt 170.000 Euro in die Hand nimmt. Kähler betont die umfassende Herangehensweise: „Wir erfassen zunächst die Ist-Situation. In Osnabrück gibt es 110 Sportvereine mit insgesamt 49.000 Mitgliedern. Darunter sind sowohl große Vereine als auch viele kleine, die alle Gehör finden sollen.“
Mehr als nur reine Sportstätten-Planung
Das Projekt geht jedoch weit über eine reine Planung von Sportstätten hinaus. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche Rolle Sport und Bewegung für die gesamte Stadtentwicklung spielen können. Auch die Umsetzbarkeit und Finanzierung geplanter Maßnahmen werden dabei berücksichtigt. Am Ende der Planungen soll eine Prioritätenliste entstehen, die die Verwaltung gezielt umsetzen kann.
Auch Bürgerinnen und Bürger sowie Schulen werden befragt
Die Fachleute müssen sich dabei mit Herausforderungen befassen, die vor 20 Jahren in dieser Form noch nicht existierten. So habe laut Kähler die Bewegungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahren erheblich abgenommen. Wie die Stadt Osnabrück diesem Problem begegnen kann, wird in der Planung durch konkrete Maßnahmen dargestellt.
Ein zentrales Element des Projekts ist die Bürgerbeteiligung. Etwa 10.000 Bürgerinnen und Bürger werden repräsentativ zu ihrem Sportverhalten befragt. Auch die Sportvereine und Schulen werden in den Prozess einbezogen. Zudem sind verschiedene Beteiligungsformate geplant, bei denen Bürgerinnen und Bürger sowie Fachleute ihre Einschätzungen abgeben können. Wolfgang Beckermann betont die Bedeutung dieses Ansatzes: „Nur durch eine breite Beteiligung erhalten wir einen vollständigen Überblick und können Maßnahmen entwickeln, die vielen Menschen in Osnabrück zugutekommen.“