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Staatsanwaltschaft beantragt Haftbefehl gegen Verursacher des tödlichen Fahrradunfalls

Nach tödlichem Unfall beantragt Staatsanwaltschaft Haftbefehl / Foto: Westermann

Die Osnabrücker Polizei meldete am Mittwochmorgen (23. März) um 8:30 Uhr einen tödlichen Unfall an der Kreuzung Kiefernweg und Römereschstraße (Verbindung zwischen Pagenstecherstraße und Hansastraße). Nach neuen Details zum Unfallhergang beantragt die Staatsanwaltschaft in Osnabrück nun Haftbefehl gegen den LKW-Fahrer. GRÜNE/SPD/Volt pochen auf mehr Radsicherheit und rufen zur Mahnwache am heutigen Mittwochabend um 18 Uhr auf.

Die Staatsanwaltschaft in Osnabrück hat einen Haftbefehl gegen den 43-jährigen Unfallverursacher beantragt. Dem Mann ohne festen Wohnsitz in Deutschland wird eine fahrlässige Tötung vorgeworfen. Er soll spätestens am morgigen Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt werden, heißt es in der Polizeimeldung. Die Polizei nahm den LKW-Fahrer vorerst in Gewahrsam. Die Ermittlungen zum Unfallhergang dauern an.

GRÜNE/SPD/Volt fordern mehr Vorsorge für die Radsicherheit

„Die Nachricht über den erneuten Unfalltod eines Radfahrers hat uns tief erschüttert. Unser Mitgefühl in diesen schrecklichen Stunden gilt den Angehörigen. Schon wieder ist ein Mensch aus dem Leben gerissen worden, schon wieder ein Rechtsabbiegerunfall. Das ist schwer zu ertragen“, erklärt der Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN, Volker Bajus. Bereits vor rund zwei Jahren war es an der Ecke Römereschstraße und Kiefernweg zu einem schweren Fahrradunfall mit einem LKW gekommen. „Wir müssen endlich durch präventive Maßnahmen mehr Radverkehrssicherheit erreichen, um solche Unfälle zu verhindern. Im Bedarfsfall auch zulasten von LKW und PKW“, sagt Bajus. „Dabei müssen wir uns ehrlich machen, der Umbau des Verkehrssystems für mehr Radsicherheit wird noch viele Jahre dauern. Bis dahin brauchen wir aber wirksame Zwischenlösungen.“

Seit 2000 33 tödliche Radunfälle

Die Fraktionen veweisen darauf, dass es allein seit 2000 33 tödliche Radfahrunfälle gegeben habe, davon die Hälfte mit LKW-Beteiligung und mindestens zwölf allein durch abbiegende LKW. „Kurzfristig sollen unter Beteiligung der Bürger:innen alle potentiellen Gefahrenstellen im Stadtgebiet erfasst und deutlich gekennzeichnet werden. Und, wo es baulich keine sofortigen Lösungen gibt, muss man sie provisorisch entschärfen. Ein Schwerpunkt kann dabei auf Geschwindigkeitsreduktionen und Abbiegeverboten liegen“, so Susanne Hambürger dos Reis.

LKW-Durchgangsverkehr reduzieren

„Um den LKW-Durchgangsverkehr zu reduzieren, brauchen wir gezielte Lenkungsmaßnahmen. Der Weg durch die Stadt darf nicht die bessere Alternative für den Schwerlastverkehr sein. Wenn uns Bund und Land hier nicht helfen, müssen wir mit Abbiege- und kleinteiligen Durchfahrtsverboten, Tempolimits und Straßenumbau selber aktiv werden“, macht Bajus deutlich. Zudem müsse auch mit den Logistikunternehmen intensiver geredet werden. Damit sie noch mehr Teil der Lösung für mehr Verkehrssicherheit in Osnabrück werden. Das gemeinsame Ziel müsse doch sein: Vision Zero, keine Unfalltoten mehr. Appelle und Erklärungen würden da nicht mehr ausreichen.

Mahnwache am Mittwochabend (23. März) um 18 Uhr

Die gemeinsame Trauer möchte man in einer Mahnwache zum Ausdruck bringen. Aufgerufen dazu sind alle Osnabrücker Bürgerinnen und Bürger. Die Mahnwache findet am Mittwochabend (23. März) um 18 Uhr am Unfallort (Ecke Kiefernweg/Römereschstraße) statt. Verantwortlich für die Mahnwache zeichnen sich der ADFC (Wolfgang Driehaus) und Bündnis 90/Die Grünen Stadtverband Osnabrück (Eva Güse und Maximilian Strautmann).

 


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